Ueli Schmezer: «Was ist eigentlich euer Problem mit Tempo 30?»

Ueli Schmezer
Ueli Schmezer

Bern,

Ein bisschen weniger schnell fahren innerorts auch auf grösseren Strassen: Was genau ist daran so schlimm? Das fragt Nau.ch-Videokolumnist Ueli Schmezer.

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Ueli Schmezer rätselt in seinem neusten Beitrag darüber, was objektive Gründe sein könnten, Tempo 30 in Städten nicht auch auf grösseren Strassen einzuführen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
  • Er sagt: «Ich habe bisher kein einziges sachliches Argument gegen Tempo 30 gehört.»
  • Und: Bundesrat Albert Rösti habe auch eine Temporeduktion nötig.

Wenn man die Reaktionen auf Tempo 30 innerorts auf grösseren Strassen betrachte, könnte man meinen, das sei eine krasse Massnahme, stellt Nau.ch-Kolumnist Ueli Schmezer fest.

«Als wäre es ein Angriff auf die Bewegungsfreiheit der Menschen. Eine Verletzung eines Grundrechts.» Weil man ein bisschen weniger schnell fahren dürfe?

schmezer tempo 30
Das Einführen von Tempo 30 auf Strassen ausserhalb von Quartieren sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. - keystone

Städte führten Tempo 30 teilweise auch auf grösseren – sogenannten verkehrsorientierten – Strassen ein, weil es sicherer sei, umweltschonend und die Lebensqualität der Anwohner verbessere.

«Stimmt das etwa nicht? Führt Tempo 30 nicht zu weniger Lärm und CO₂ und zu flüssigerem Verkehr? Sterben nicht weniger Menschen im Strassenverkehr bei Tempo 30?»

Natürlich stimme es, sagt Ueli Schmezer. Und fragt: «Wo also liegt das Problem?»

Schmezer zitiert einen Gegner von Tempo 30: «Gerade die linken Städte können nicht einfach tun und lassen, was sie wollen.» Von da her wehe der Wind, interpretiert der Kolumnist.

Ueli Schmezer
Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist. - Nau.ch

Insbesondere links-grüne Städte sollten ausgebremst werden. Notabene Stadtregierungen, die demokratisch gewählt sind und sich für die Interessen ihrer Wählerinnen und Wähler einsetzen.

«Was ist das für eine Haltung?», fragt Ueli Schmezer. «Eine demokratische jedenfalls nicht.»

Und jetzt komme noch Bundesrat Rösti und wolle per Verordnung die Bevölkerung übergehen. Dazu mehr im Video oben.

***

Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist – und er sitzt seit März 2025 im Schweizer Nationalrat. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach, Medientrainer und SP-Mitglied. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne.

Kommentare

User #4605 (nicht angemeldet)

Der Schmezer hat ein komsiches Demokratieverständnis. Demokratie heisst, dass alle Zugang zu Arbeitsplätzen mit vernünftigem Aufwand haben. Nicht nur jene, welche in subventionierten Stadtwohnungen leben und mit subventionierten öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gehen können. Demokratie ist ein Prozess, welcher auch die Interessen jener ausserhalb der Stadt berücksichtigt. Was Schmezer meint ist ganz einfach "rücksichtslos"!

User #8389 (nicht angemeldet)

Ich habe eine Busse für die Überschreitung der Tempo 30 Limite auf Nau.ch erhalten. Da ich ständig zensiert werde ohne jemanden zu beleidigen gehe ich jetzt. Nämlich. Selber schuld. :P

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