Das bedeutet der US-Lieferstopp an die Ukraine

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Ukraine,

Die USA halten Raketen für die Patriot-Systeme zurück. Darunter leidet die Zivilbevölkerung, da die Raketenabwehr geschwächt wird.

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Die Ukraine versucht, russische Raketen mit Patriot-Abwehrraketen abzufangen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Lieferstopp an die Ukraine kann Folgen für die Zivilisten haben.
  • Denn mit den zurückgehaltenen Patriot-Raketen werden Grossstädte geschützt.
  • Die Waffenbestände der USA gehen zur Neige, die Produktion kommt kaum nach.

Die USA halten einige bereits an die Ukraine zugesagte Waffen zurück. Wie US-Medien berichten, werden Munition und Raketen, unter anderem für die wichtigen Patriot-Abwehrsysteme, nicht geliefert. Die US-Regierung hat die Berichte generell bestätigt, jedoch keine Details genannt.

Vor allem die fehlenden Patriot-Abwehrraketen dürften der Ukraine schmerzen, wie der «Spiegel» berichtet. Diese Systeme werden vor allem zum Schutz von Grossstädten eingesetzt.

Mark Cancian vom Thinktank Center for Strategic and International Studies sagt: «Ohne Patriot würden die Ukrainer mehr Treffer mit ballistischen Raketen hinnehmen.» Darunter würde vor allem die Zivilbevölkerung leiden. Russland hat in den letzten Monaten seine Raketen- und Drohnenangriffe verstärkt und zahlreiche Wohngebäude getroffen.

Laut Cancian wäre ein kompletter Abbruch der Hilfen noch schlimmer. Die Ukraine erhält auch US-Schützenpanzer vom Typ Bradley und Artilleriemunition. Fallen diese weg, muss mit Gebietsverlusten gerechnet werden.

Zudem würden auch die offensiven Aktionen eingeschränkt werden. Die Ukraine hatte zuletzt vermehrt Trägersysteme für ballistische Raketen in Russland angegriffen. Schlussendlich dient auch das dem Schutz der eigenen Zivilbevölkerung.

Zeichen an Europa und niedrige Waffenbestände

Doch weshalb halten die USA bereits zugesagte Waffenhilfen zurück? Möglich sind zwei verschiedene Gründe: als Zeichen an Europa oder wegen schwindender Waffenbestände in den USA.

Wie der «Spiegel» berichtet, geht der Entscheid auf Elbridge Colby, den Staatssekretär im Pentagon, zurück. Er gilt als aussenpolitischer Hardliner, sein Fokus liegt auf China und dem Pazifik. Seiner Ansicht nach sollten sich die Amerikaner in Europa weniger einmischen und die Verteidigung des Kontinents den Europäern überlassen.

Sollen die Europäer der Ukraine mehr Waffen liefern?

Somit könnte der Lieferstopp als Zeichen an Europa gewertet werden. Die Botschaft: Die Europäer sollten der Ukraine mehr helfen.

Auf der anderen Seite könnte aber mehr dahinter stecken als bloss Symbolpolitik: Wegen des Kriegs im Nahen Osten gehen laut US-Medien die Waffenbestände zurück, vor allem Luftabwehrraketen werden knapp. Die Amerikaner kommen laut Experten mit der Produktion von Patriot-Raketen kaum mehr nach.

Immerhin umfasst die zurückgehaltene Lieferung verhältnismässig wenige Waffen: rund 8000 Schuss Artilleriemunition, 100 Granatwerfer und 30 Patriot-Raketen. Zudem darf angenommen werden, dass die Lieferungen wieder aufgenommen werden. Die US-Regierung sagte, Donald Trump blieben «weiterhin robuste Optionen zur militärischen Unterstützung der Ukraine».

Kommentare

User #3382 (nicht angemeldet)

Frisch von den Selenskt Studios

User #3555 (nicht angemeldet)

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