Bund gibt besondere Zentren für renitente Asylsuchende auf

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Les Verrières,

Der Bund gibt das Konzept, renitente Asylsuchende in besonderen Zentren unterzubringen, auf. Neu sollen sie in bestehenden Zentren separiert werden.

les verrières
Das besondere Zentrum für renitente Asylsuchende in Les Verrières wird geschlossen und das Konzept aufgegeben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund gibt das Konzept der besonderen Zentren für renitente Asylsuchende auf.
  • Sie sollen neu in den normalen Asylzentren separiert untergebracht werden.
  • SEM-Chef Mascioli sieht darin auch Vorteile für die restlichen Asylbewerbenden.

In besonderen Zentren wollte der Bund renitente Asylsuchende unterbringen. Dieses Konzept ist aber gescheitert, das bislang einzige Zentrum in Les Verrières NE wird auch auf Druck der Bevölkerung geschlossen. Dafür gibt es nun einen Kurswechsel.

Vincenzo Mascioli, Chef des Staatssekretariats für Migration SEM, verteidigt die Idee, renitente Asylsuchende von anderen zu trennen. «Allerdings hat sich gezeigt, dass dies mit den besonderen Zentren nicht funktioniert», sagt er der NZZ.

Deshalb sollen Asylsuchende, die den Betrieb stören, in Zukunft innerhalb bestehender Asylzentren oder in unmittelbarer Nähe untergebracht werden. Jedoch sollen sie separiert werden. Für die friedlichen Asylsuchenden sei die Trennung ein grosser Mehrwert, so Mascoli. Dadurch werde sich die Stimmung in den Asylzentren verbessern.

Zudem könnten die Zentren offener geführt, die Sicherheitsmassnahmen reduziert werden. Auch Kosteneinsparungen hält er für möglich. Das Geld könnte dann in eine verbesserte Betreuung investiert werden.

Pilotprojekt geplant

Und auch für den Bund hat das neue Konzept Vorteile: Er muss nicht mehr versuchen, einen Standort für renitente Asylbewerber zu finden. Neben Les Verrières hätte eigentlich auch in der Deutschschweiz ein besonderes Zentrum entstehen sollen. Keine Gemeinde war aber bereit dafür.

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In Les Verrières gab es auch viele Probleme: Auf Druck der Gemeinde wurde die Kapazität von den geplanten 60 Personen auf fünf bis zehn reduziert. Die Bevölkerung klagte über schwere Zwischenfälle und Delikte. Dann hat die Gemeinde die Vereinbarung zum Betrieb gekündigt.

Die Planung des neuen Konzepts ist bereits weit fortgeschritten, ein Pilotprojekt geplant. Anschliessend soll es überall eingeführt werden.

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