Migration

Weniger irreguläre Migration und Asylanträge in Grossbritannien

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Die irreguläre Migration nach Grossbritannien ist im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen.

Asyl
Das ONS verzeichnete einen Rückgang bei der Anzahl der Asylanträge, von knapp 100'000 Menschen auf knapp 85'000. Foto: Uli Deck - dpa

Wie das Statistikamt ONS am Donnerstag mitteilte, erreichten insgesamt 36'704 Menschen ohne gültige Papiere das Vereinigte Königreich. Das war rund ein Drittel weniger als im Vorjahr. Wie damals setzten die meisten in kleinen Schlauchbooten aus Belgien oder Frankreich über den Ärmelkanal.

Die irreguläre Migration ist der konservativen Regierung ein Dorn im Auge. Sie will Migranten mit scharfen Gesetzen abschrecken und unerlaubt Eingereiste ohne Berücksichtigung persönlicher Umstände nach Ruanda abschieben. Dazu wird im Parlament ein umstrittenes Gesetz diskutiert. Experten verweisen darauf, dass es kaum legale Einreiserouten gibt.

Gesunken: Zahl der Asylanträge

Auch die Zahl der Asylanträge ging zurück, von knapp 100'000 Menschen auf knapp 85'000, wie ONS weiter mitteilte. Fast 129'000 Menschen warteten Ende des Jahres noch auf eine Entscheidung über ihren Asylantrag, ein Rückgang von etwa zwanzig Prozent.

Für die Unterbringung der Asylsuchenden mangelt es an Unterkünften. Fast die Hälfte ist in Hotels und anderen Einrichtungen untergebracht. Dies kostet die Steuerzahler täglich mehrere Millionen Pfund.

Arbeitsvisa: Deutlicher Anstieg

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Arbeitsvisa: um rund ein Viertel (26 Prozent) auf 337 240. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit war es sogar ein Plus von 146 Prozent. Treiber waren laut ONS vor allem Pflegekräfte, deren Zahl sich auf mehr als 146'000 fast verdoppelte.

Knapp 280'000 Visa für Angehörige bedeuteten einen steilen Anstieg von achtzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie eine Verfünffachung zu den Zahlen aus dem Jahr 2019.

Brexit und Migration

Ein Motiv des Brexits war es, die Migration deutlich einzudämmen. Auch aufgrund des Fachkräftemangels in vielen Branchen wurden aber deutlich mehr Menschen vor allem aus Nicht-EU-Staaten ins Land geholt.

Experten rechnen damit, dass die Nettozuwanderung weiter gestiegen ist. Hier werden aber erst im Mai genaue Zahlen erwartet.

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