Fed-Vorsitzender Powell deutet weitere Zinssenkungen an
Jerome Powell, Chef der amerikanischen Notenbank, schürt die Hoffnungen auf eine erneute Zinssenkung. Die US-Wirtschaft sieht er stabiler als erwartet.

Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell zeigt sich zuversichtlich bezüglich der fundamentalen Stärke der US-Ökonomie. Die verfügbaren Wirtschaftsdaten deuten auf einen möglicherweise stabileren Expansionskurs hin als ursprünglich prognostiziert.
Powell betonte jedoch die Komplexität der aktuellen geldpolitischen Herausforderungen. Es existiere kein Weg ohne Risiken für die Zentralbankpolitik, weshalb jede Entscheidung sorgfältig abgewogen werden müsse.
«Wir werden unsere Politik auf Basis der Konjunkturaussichten und Risikoabwägung festlegen», so Powell laut «Der Aktionär». Die Notenbank wolle keinem vordefinierten Schema folgen, sondern flexibel auf die Marktentwicklungen reagieren.
Beschäftigungssituation bereitet Powell zunehmend Sorgen
Die Dynamik am amerikanischen Jobmarkt hat spürbar nachgelassen und zeigt beunruhigende Tendenzen. Besonders auffällig ist die deutliche Verlangsamung der Gehaltssteigerungen, die im August einen markanten Rückgang verzeichneten.
Laut dem «Manager Magazin» beschrieb der Notenbankpräsident die Lage als einen «weniger dynamischen und etwas schwächeren Arbeitsmarkt». Diese Entwicklung signalisiere eine Abkühlung, die Powell als potenzielles Risiko für die Gesamtbeschäftigung interpretiert.
Die gestiegenen Abwärtsrisiken für die Beschäftigung verstärken die Argumente für eine expansivere Geldpolitik. Allerdings gibt es Unsicherheiten wegen fehlender offizieller Wirtschaftsdaten aufgrund von Regierungsabschaltungen.
Preisstabilität trotz temporärer Inflationsschübe
Die Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten zeigt eine uneinheitliche Entwicklung mit punktuellen Anstiegen. Im August kletterte die jährliche Inflationsrate auf 2,9 Prozent, während Fachleute für September sogar 3,1 Prozent erwarten, so «Cash».

Der Fed-Vorsitzende verwies auf spezifische Ursachen für den Preisauftrieb. Handelszölle seien hauptverantwortlich für die Verteuerung von Waren, nicht jedoch ein genereller Inflationsdruck in der Volkswirtschaft.
Powell signalisiert Bereitschaft für weitere geldpolitische Lockerungen, sollten die wirtschaftlichen Indikatoren dies rechtfertigen.
Geldpolitische Weichenstellung für die kommenden Monate
Die Finanzmärkte antizipieren eine Reduzierung der Leitzinsen um einen Viertelprozentpunk bei der anstehenden Oktober-Sitzung. Nach der im September vollzogenen Senkung bewegt sich der Leitzins laut «Cash» in einer Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent.

Mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses haben ihre Unterstützung für weitere Lockerungsmassnahmen signalisiert.
Die Kombination aus solidem Wirtschaftswachstum und sinkenden Zinsen könnte bestimmte Branchen begünstigen. Investoren richten ihre Aufmerksamkeit besonders auf zyklische Sektoren, die von einer lockeren Geldpolitik profitieren könnten.