Augusta Raurica: Kantone besiegeln Zukunft der Römerstadt
Die Kantone Baselland, Aargau und Basel-Stadt erneuern die Finanzierung der Römerstadt Augusta Raurica. Zudem gibt es tausende neue Objekte.

Die drei Nordwestschweizer Kantone haben am Montag (13.10) in feierlichem Rahmen den Römervertrag für weitere Jahre verlängert. Das 50-jährige Bestehen des ursprünglichen Abkommens wurde direkt in der historischen Stätte Augusta Raurica in Augst gefeiert.
Regierungsvertreter von Basel-Landschaft, Aargau und Basel-Stadt unterzeichneten gemeinsam das erneuerte Dokument. Die Zeremonie wurde von den Bildungsdirektorinnen Monica Gschwind und Martina Bircher sowie Regierungspräsident Conradin Cramer eröffnet.
Der überarbeitete Vertrag sichert die kontinuierliche Betreuung und wissenschaftliche Erforschung der antiken Siedlung. Gleichzeitig werden die Vermittlungsaktivitäten für die Öffentlichkeit auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt, so das «SRF».
Umfangreiche Objektschenkung stärkt Sammlung der Augusta Raurica
Basel-Stadt übergibt der Römerstadt nahezu 30'000 wertvolle Fundstücke aus den städtischen Sammlungen. Der Grossteil dieser archäologischen Objekte besteht aus antiken Keramikfragmenten, die bereits jahrzehntelang wissenschaftlich bearbeitet wurden.
Die Übertragung erfolgt auf Basis des geltenden Museumsgesetzes des Stadtkantons. Diese rechtliche Grundlage ermöglicht es, die Objekte dauerhaft der Forschungseinrichtung zu überlassen.

Durch diese grosszügige Geste werden Forschung, Sammlung und Dokumentation an einem Ort zusammengeführt. Die Schenkung verstärkt Augusta Raurica als zentrales Kompetenzzentrum für römische Archäologie in der Region, berichtet «BaselJetzt».
Finanzielle Neuordnung für kommende Jahrzehnte
Der Kanton Aargau erhöht seinen jährlichen Beitrag auf 766'000 Franken und verdoppelt damit seine bisherige Beteiligung. Basel-Stadt steuert laut dem «SRF» künftig 100'000 Franken pro Jahr zur gemeinsamen Finanzierung bei.
Basel-Landschaft übernimmt weiterhin die Hauptlast mit knapp sieben Millionen Franken jährlich. Zusätzlich koordiniert der Kanton die Ausgrabungsarbeiten und trägt die Verantwortung für Konservierung sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Die Kostensteigerung resultiert aus der deutlich intensiveren Grabungstätigkeit der vergangenen Jahrzehnte. Jeder neue Fund erfordert aufwendige Untersuchungen und fachgerechte Dokumentation, was entsprechende Ressourcen bindet.
Lebendiges Zentrum römischer Geschichte lockt zahlreiche Besucher an
Augusta Raurica zählte in ihrer Blütezeit etwa 15'000 Bewohner und war damit die bedeutendste Siedlung der Region. Die günstige Lage an den Hauptverkehrsachsen zwischen Italien, Gallien und dem Donauraum begründete ihren wirtschaftlichen Erfolg.

Heute präsentiert die archäologische Stätte zwanzig verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter das besterhaltene römische Theater nördlich der Alpen. Das jährliche Römerfest zieht regelmässig etwa 20'000 Geschichtsbegeisterte aus der ganzen Region an.
Neben der Denkmalpflege werden in Augusta Raurica aktive Forschungsprojekte durchgeführt und vielfältige Bildungsangebote angeboten. Workshops, Führungen und kulturelle Veranstaltungen machen das römische Erbe für alle Altersgruppen erlebbar.