Nach der Blockade von ukrainischem Weizen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg will die deutsche Regierung eine Konferenz gegen die Hungerkrise vorgehen.
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Im Bundestag fand die Vereidigung von Scholz zum Bundeskanzler und die Vereidigung der Bundesministerinnen und -minister der neuen rot-grün-gelben Bundesregierung statt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Konferenz will Deutschlands Regierung gegen die anbahnende Hungerkrise vorgehen.
  • Daran sollen die Minister der G7-Länder und anderen wichtigen Geberstaaten teilnehmen.

Die deutsche Regierung will mit einer internationalen Konferenz gegen die sich anbahnende Hungerkrise in der Welt vorgehen. Dieses Vorhaben ist eine Reaktion auf die Blockade von ukrainischem Weizen durch Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

Die «Ampel»-Regierung soll bei dem im Auswärtigen Amt in Berlin geplanten Treffen am 24. Juni mit den Ministerinnen Annalena Baerbock (Aussen, Grüne), Svenja Schulze (Entwicklung, SPD) sowie Cem Özdemir (Landwirtschaft, Grüne) vertreten sein. Zuerst hatten am Dienstag die Zeitungen der Funke Mediengruppe über die Konferenz berichtet.

Ukraine-Krieg stellt Welt vor Hungerkrise

«Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die Welt vor eine Hungerkrise von dramatischen Ausmassen.» Das heisst es nach Angaben der Mediengruppe in der Einladung. Es sollen deshalb rechtzeitig Hilfe und Konzepte gegen die sich anbahnende Katastrophe eingeleitet werden können.

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Ein russischer Soldat im Ukraine-Krieg. (Aufnahme vom 4. März 2022) - Keystone

Dazu sollten Ministerinnen und Minister der G7-Länder sowie der wichtigsten Geberstaaten und die der am stärksten betroffenen Länder zusammenkommen. Zur Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen (G7) gehören neben den USA und Deutschland auch Japan, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz.

Auch Nato-Vertreter eingeladen

Beim Treffen seien auch Vertreter der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft eingeladen, «um gemeinsame Massnahmen zu erörtern.» Dies schreibt die Funke-Mediengruppe weiter. Schon vor dem Ukraine-Krieg sei die Lage durch bewaffnete Konflikte, die Klimakrise, Biodiversitätsverlust und die Covid-19-Pandemie ohnehin höchst angespannt gewesen. Nun sei es wichtig, die Reaktionen auf die Ernährungskrise abzustimmen.

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Blick auf ein Weizenfeld. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die russische Marine blockiert seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Ukraine, weltweit der viertgrösste Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest. Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden.

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