Um eine drohende Hungersnot abzuwenden, bemüht sich die EU, das in der Ukraine produzierte Getreide zu exportieren. Doch Russland stellt sich quer.
Valdis Dombrovskis
EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat Russland vorgeworfen, Uno-Bemühungen um den Export von ukrainischem Getreide zu blockieren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU will Getreide aus der Ukraine exportieren, um einer Hungersnot vorzubeugen.
  • Ein EU-Handelskommissar wirft Russland vor, die Export-Bemühungen zu blockieren.
  • Die Ukraine gehört zu den weltweit grössten Getreideexporteuren.

EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat Russland vorgeworfen, Uno-Bemühungen um den Export von ukrainischem Getreide zu blockieren. Uno-Unterhändler bemühen sich darum, Millionen Tonnen von in der Ukraine lagernden Getreidebeständen auf den Weltmarkt zu bekommen. Damit sollen beispielsweise Hungerkrisen in anderen Weltregionen abgewendet werden.

Russland sorgt für Blockade

«Es ist klar, wer für die Blockade verantwortlich ist», sagte Dombrovskis vor dem Auftakt der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO). «Es ist an Russland, seine Aggression zu beenden und es ist an Russland, aufzuhören, die ukrainischen Exporte zu stoppen.»

Die EU und andere Länder hatten vor dem Auftakt der Konferenz eine kurze Veranstaltung «Solidarität mit der Ukraine» organisiert. Nach Angaben von Dombrovskis unterzeichneten mehr als 50 Länder eine Erklärung zur Unterstützung der Ukraine. Damit sollte verhindert werden, dass der Krieg die Ministerverhandlungen über andere Themen überschattet. Nahrungsmittelsicherheit ist eines der Themen.

Nahrungsmittel werden knapp

Dass die Ukraine als einer der weltweit grössten Getreideexporteure nicht mehr liefern kann, werden in Ländern bereits die Nahrungsmittel knapp.

Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden. Vor dem Krieg gingen 90 Prozent des Exports über die Häfen hinaus. Drei davon - Mariupol, Berdjansk und Cherson - sind jetzt im Zuge des Angriffskriegs unter russische Kontrolle gekommen. Der Hafen in Mykolajiw ist schwer beschädigt, daher laufen nun die Verhandlungen in erster Linie über die Freigabe von Odessa.

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