Die Nahrungsmittelkrise verschlechtert sich weltweit weiter. Den Vereinten Nationen zufolge droht 750'000 Menschen der Hungertod.
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Die Dorfbewohnerin Zawadi Msafiri steht auf einem verdorrten Maisfeld im kenianischen Kilifi. Das westafrikanische Land kämpft mit der dritten Dürre innerhalb eines Jahrzehnts - der Krieg in der Ukraine verschlimmert die ohnehin katastrophale Situation. - Dong Jianghui/XinHua/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Juni und September könnte sich die Lage in 20 Hunger-Hotspots verschlechtern.
  • Auslöser dafür sind der Ukraine-Krieg, der Klimawandel und die Pandemie.
  • Einem Bericht zufolge droht 750'000 Menschen der Hungertod.

Der Ausblick der Vereinten Nationen zur weltweiten Nahrungsmittelkrise hat sich aufgrund des Ukraine-Krieges, der Corona-Pandemie und dem Klimawandel weiter verschlechtert.

«Wir sind zutiefst beunruhigt über die kombinierten Auswirkungen von sich überlappenden Krisen. Sie gefährden die Fähigkeit der Menschen, Lebensmittel zu produzieren und Zugang zu ihnen zu bekommen.» Dies sagte der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, Qu Dongyu, am Montag in Rom.

Betroffen seien 20 sogenannte Hunger-Hotspots, in denen sich die Lage zwischen Juni und September dieses Jahres verschlechtern könnte. Millionen Familien, die bislang ihren Kopf noch über Wasser halten konnten, würden erdrückt, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley.

Vereinte Nationen: 750'000 Menschen droht der Hungertod

Besonders schlimm ist die Lage laut Bericht in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan und Jemen, wo die höchste Hunger-Warnstufe gilt. Seit dem vergangenen Report im Januar kamen noch Afghanistan und Somalia zu dieser Kategorie hinzu.

750'000 Menschen droht damit der Hungertod. Schlechte Prognosen sehen die UN etwa auch für die Demokratische Republik Kongo, Haiti, den Sudan und Syrien. Ein neues Hotspot-Land ist ausserdem die vom russischen Angriffskrieg heimgesuchte Ukraine.

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Die Hungersnot im Jemen könnte sich noch verschlimmern. - dpa

Der Krieg in dem osteuropäischen Land habe zu einem weiteren Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise geführt. Dies beeinträchtige die Wirtschaften aller Regionen. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie lasteten auf den Volkswirtschaften und führten zu Lohnverlusten bei den Ärmsten.

Klimaphänomene wie La Niña könnten sich 2022 weiter verstärken und mehr Menschen in akuten Hunger treiben. Hinzu kämen unerwartete Dürren in Ostafrika und andererseits Fluten, die etwa im Südsudan die Menschen von ihren Wohnorten vertreiben. Die UN fordern nun, präventive Massnahmen zu ergreifen, um Katastrophen zu verhindern.

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