Trump richtet scharfe Drohung an den Iran

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Irak,

Nach dem Angriff von Demonstranten auf die US-Botschaft in Bagdad hat US-Präsident Donald Trump dem Iran mit Vergeltungsmassnahmen gedroht.

Gewaltsame Proteste vor der US-Botschaft in Bagdad
Gewaltsame Proteste vor der US-Botschaft in Bagdad - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident macht Teheran für Angriff auf Botschaft in Bagdad verantwortlich.

Teheran werde für mögliche Verluste von Menschenleben oder entstandene Schäden in den US-Einrichtungen «vollständig zur Verantwortung gezogen», schrieb Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

«Sie werden einen sehr hohen Preis zahlen! Dies ist keine Warnung, es ist eine Drohung», schrieb Trump an die Adresse Teherans. «Frohes Neues Jahr!» fügte der US-Präsident hinzu. Bereits zuvor hatte Trump dem Iran vorgeworfen, den den Angriff auf die US-Botschaft zu «steuern».

Aus Protest gegen einen US-Luftangriff auf pro-iranische Milizen im Irak hatten tausende Demonstranten am Dienstag das Botschaftsgelände gestürmt. Sie riefen «Tod Amerika», forderten den Abzug der US-Truppen im Irak, warfen Steine, verbrannten US-Flaggen und rissen Überwachungskameras aus den Wänden.

Als die Demonstranten weiter gewaltsam vorrückten, umstellten irakische Sicherheitskräfte das Gebäude. Dann durchbrachen hunderte Kämpfer und Anhänger der pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Miliz das Tor in der Aussenwand des Botschaftsgeländes. US-Sicherheitskräfte auf dem Gelände feuerten Schüsse, Tränengas und Blendgranaten ab, um die Demonstranten zu vertreiben. Nach Angaben der Hasched-al-Schaabi-Miliz wurden 62 Menschen verletzt.

Die US-Regierung entsandte nach dem Angriff Verstärkung zum Schutz ihres Botschaftspersonals. Ein Hubschrauber mit Marineinfanteristen an Bord landete nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Dienstagabend auf dem Botschaftsgelände. Ein Teil der Demonstranten hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgezogen. Mehrere hundert Menschen harrten jedoch auf dem Botschaftsgelände aus. Sie wollten dort in Zelten die Nacht verbringen.

Hintergrund der Eskalation sind die US-Luftangriffe auf die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden, bei denen am Sonntag 25 Kämpfer und Kommandeure getötet worden waren.

Die Hisbollah-Brigaden sind Teil der pro-iranischen, überwiegend schiitischen Hasched-al-Schaabi-Milizen, die 2014 für den Kampf gegen die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gebildet worden waren. Heute sind die Hasched-al-Schaabi-Milizen offiziell in die irakischen Streitkräfte integriert, viele Einheiten haben aber ihre Eigenständigkeit bewahrt.

Mit ihren Luftangriffen hatte die US-Armee auf den Tod eines US-Zivilisten bei einem Raketenangriff auf einen US-Militärstützpunkt im Irak reagiert. Bei dem Angriff im nordirakischen Kirkuk waren mehr als 30 Raketen abgefeuert worden. Bereits zuvor gab es mehrfach Angriffe auf US-Einrichtungen.

Die US-Angriffe lösten scharfe Reaktionen in Bagdad, Teheran und Moskau aus. Die geschäftsführende irakische Regierung warnte, sie sehe sich zu einer «Überprüfung ihrer Beziehungen» zu den USA gezwungen.

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