In Frankreich und Griechenland haben am Mittwoch tausende Menschen gegen die jüngsten Corona-Massnahmen ihrer Regierungen protestiert.
Emmanuel Macron Coronavirus
Die Wut über die neuen Corona-Auflagen von Emmanuel Macron ist bei einigen Franzosen gross. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich und Griechenland haben neue Corona-Auflagen angekündigt.
  • Zahlreiche Menschen gingen in den beiden Ländern deshalb am Mittwoch auf die Strasse.
  • In Paris und Athen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen eine Impfpflicht für Angestellte des Gesundheitswesens sowie den «Gesundheitspass» angekündigt. Bürger dürften ohne diesen Pass oder ohne einen demnächst kostenpflichtigen PCR-Tests nicht mehr in Bars, Restaurants oder Theater und sogar keine Züge mehr besteigen.

Bei der Mehrheit der Franzosen treffen die neuen Regelungen laut Umfragen auf Zustimmung. Bei einer Minderheit ist der Unmut aber offenbar gross. Zum französischen Nationalfeiertag gestern Mittwoch zogen insgesamt rund 19'000 Menschen in zahlreichen Städten, darunter Paris, Marseille, Bordeaux, Nantes oder auch Toulouse, aus Protest durch die Strassen.

Alleine in Paris gingen rund 2250 Menschen auf die Strasse. Unter den dortigen Teilnehmern der Demonstration befanden sich laut Berichten viele sogenannte Gelbwesten, aber auch Cafébesitzer, Krankenhausangestellte und Eltern. Einige sangen: «Freiheit! Freiheit!»

Es kam zu zahlreichen Zusammenstössen mit der Polizei. Schwer ausgerüstete Sondereinheiten setzten etwa in Paris massiv Tränengas ein, um eine Gruppe von Demonstranten auseinanderzutreiben. Nach Angaben der Polizei waren sie von der genehmigten Route abgewichen. Zudem hätten sie Polizisten mit Gegenständen beworfen und Feuer gelegt. Auf Bildern ist etwa zu sehen, wie ein Bagger in Brand gesetzt wurde.

Auch in Griechenland gehen Menschen auf die Strasse

Auch in Griechenland protestierten tausende Menschen gegen die verschärften Corona-Auflagen. Im Zentrum der Hauptstadt Athen versammelten sich nach Polizeiangaben am Mittwochabend rund 4000 Demonstranten. Sie skandierten: «Wir sagen Nein!» und «Rücktritt!». Einige der Protestierenden griffen Journalisten und Fotografen an.

Die griechische Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am Montag eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte angekündigt. Das Land reagiert damit auf die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Am Mittwoch meldeten die griechischen Behörden mehr als 2900 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es nur 800 Fälle.

Ausserdem dürfen ab Freitag bis Ende August nur noch Geimpfte etwa Bars, Kinos und Theater besuchen. Von den 10,7 Millionen Einwohnern Griechenlands sind bislang 4,3 Millionen vollständig geimpft.

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