Mercedes GLC und BMW iX3: Welcher ist der bessere Elektro-SUV?
Die deutsche Autoindustrie schwächelt. Hoffnung sollen die neuen Elektro-SUVs bieten: der Mercedes GLC und der BMW iX3 im Vergleich.

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem entscheidenden Wendepunkt in der Elektromobilität. Sowohl BMW als auch Mercedes-Benz müssen beweisen, dass sie auch bei batterieelektrischen Fahrzeugen die Premiumführerschaft übernehmen können.
Die IAA 2025 in München wird zur Bühne für diesen direkten Vergleich zweier Hoffnungsträger, so «Focus».
Mercedes GLC und BMW iX3 kämpfen um dieselbe Kundschaft
Mercedes geht mit dem GLC, BMW mit dem iX3 ins Rennung um die Elektro-SUV-Krone. Der Druck auf beide Hersteller ist immens, denn bisherige Elektromodelle konnten nicht an die Erfolge der Verbrenner anknüpfen.
Mercedes muss nach Ladenhütern wie EQE und EQS endlich einen Volumentreffer landen. BMW strebt mit der «Neuen Klasse» eine komplette Neuerfindung der Marke an.
BMW iX3 – Revolution aus Ungarn
Der BMW iX3 markiert den Beginn einer neuen Ära für die Münchner Marke. Als erstes Modell der «Neuen Klasse» wird er nicht in Deutschland, sondern im ungarischen Debrecen produziert, berichtet «automobil-produktion».
Er soll die grösste BMW-Innovation aller Zeiten darstellen. Mit 4,78 Metern Länge positioniert er sich kompakter als der Mercedes-Konkurrent, bietet aber dennoch grosszügige Raumverhältnisse.

Das Interieur des iX3 bricht radikal mit BMW-Traditionen und verzichtet auf klassische Instrumente zugunsten eines zentralen Touchscreens. Alle wichtigen Informationen werden auf einem schmalen Infoband an der Unterseite der Windschutzscheibe angezeigt,
Mercedes GLC EQ – Evolution statt Revolution
Mercedes wählt beim GLC EQ einen konservativeren Ansatz und setzt auf bewährte Designelemente. Mit 4,85 Metern Länge übertrifft er den BMW um sieben Zentimeter.
So bietet er laut «Focus» durch den um acht Zentimeter längeren Radstand von 2,97 Metern deutlich mehr Innenraum. Die Stuttgarter präsentieren ein klassischeres Design mit höherem Wiedererkennungswert.
Mit einer Bildschirmdiagonale von 99,3 Zentimetern erstreckt sich das Display über die gesamte Cockpitbreite; die Bedienung ist intuitiver. Der Kofferraum bietet mit 570 bis 1.740 Litern ähnliche Kapazitäten, wird aber durch einen üppigen 127-Liter-Frunk ergänzt.
Antriebstechnik – Kraft trifft auf Effizienz
Beide Fahrzeuge setzen auf Allradantrieb, unterscheiden sich aber in der Umsetzung. Der BMW iX3 50xDrive leistet 345 kW (469 PS) und 675 Nm Drehmoment.

Der Mercedes GLC 400 EQ fällt mit 360 kW (489 PS) und 808 Nm etwas stärker aus, so «insideevs». Beide erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h und beschleunigen in rund 4,3 Sekunden auf 100 km/h.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Batterietechnologie: BMW setzt auf ein 108,7 kWh grosses Akkupaket, Mercedes auf 94 kWh. Diese Differenz spiegelt sich in der Reichweite wider: Der BMW schafft über 800 Kilometer, der Mercedes kommt auf 710 bis 735 Kilometer nach WLTP-Norm.
Ladetechnologie – Geschwindigkeit als Trumpf
Bei der Ladetechnologie zeigt sich BMW als Vorreiter. Mit einer maximalen Ladeleistung von 400 kW kann der iX3 in nur zehn Minuten Strom für 370 Kilometer nachladen.

Mercedes hinkt mit 330 kW Ladeleistung «automobil-produktion» zufolge hinterher, kann aber immerhin 303 Kilometer Reichweite in zehn Minuten nachladen. Beide Hersteller setzen auf 800-Volt-Architektur, um die hohen Ladeleistungen zu ermöglichen.
Mercedes punktet jedoch mit einem serienmässigen DC-Wandler, der auch das Laden an 400-Volt-Infrastruktur ermöglicht und damit die Alltagstauglichkeit erhöht. Beide Fahrzeuge verfügen über Multisource-Wärmepumpen, die auch im Winter für effiziente Klimatisierung sorgen.
Ausstattung und Komfort – Luxus im Detail
Mercedes zeigt sich beim Komfort überlegen und bietet als einziger eine optionale Luftfederung mit adaptiver Dämpfung. Zusätzlich verfügt der GLC EQ über eine mitlenkende Hinterachse mit bis zu 4,5 Grad Lenkwinkel, die den Wendekreis verringert.
BMW setzt hingegen auf ein konventionelleres Fahrwerk ohne diese Komfortfeatures. Beide Hersteller enttäuschen jedoch bei den Fahrerassistenzsystemen der neuesten Generation.

Weder BMW noch Mercedes bieten laut dem «Focus» autonomes Fahren der Stufe 3 an. Die Sicherheitsausstattung umfasst bei beiden Modellen moderne Kamera- und Radarsysteme, bleibt aber hinter den technischen Möglichkeiten zurück.