Mercedes: Antonelli (19) erhält im Netz Morddrohungen
Kimi Antonelli macht beim Katar-GP der Formel 1 einen Fehler, der den WM-Kampf beeinflusst. Gegen den Fahrer von Mercedes richtet sich Hass.

Das Wichtigste in Kürze
- Kimi Antonelli erhält nach dem Katar-GP Morddrohungen und wird beleidigt.
- Der Mercedes-Fahrer verliert seinen vierten Platz wegen eines Fehlers an Lando Norris.
- Im engen WM-Kampf vermuten einige Absicht und gehen deshalb auf den Teenager los.
Mercedes-Pilot Kimi Antonelli sieht sich nach dem Katar-GP im Netz üblen Beleidigungen ausgesetzt. Der erst 19-Jährige erhält sogar Morddrohungen – und das wegen eines Fahrfehlers.
Sein Rennstall muss im Netz insgesamt über 1100 schwerwiegende oder verdächtige Kommentare markieren. Antonellis Instagram-Profil ziert am Montag ein schwarzes Profilbild.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt Mercedes, dass man die Kommentare dem Automobilverband FIA für die Kampagne «Vereint gegen Online-Missbrauch» übermittle.
Was ist passiert?
In der zweitletzten Rennrunde des Grand Prix von Katar unterläuft Kimi Antonelli ein Fahrfehler. Verfolger Lando Norris profitiert und schnappt dem Italiener den vierten Rang weg.
Der WM-Leader sammelt am Sonntag deshalb zwei Punkte mehr, was Folgen im Kampf um den Weltmeistertitel hat. Beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi reicht dem britischen McLaren-Fahrer bei einem Sieg von Max Verstappen nun Rang drei zum Titel. Ohne die beiden Punkte müsste Norris Zweiter werden.
Der Fahrfehler Antonellis kommt dem WM-Führenden also äusserst gelegen. Einige sehen dahinter jedoch mehr als ein Missgeschick. Eine Theorie: McLaren fährt mit Mercedes-Motoren – Mercedes will Norris deshalb aushelfen.
Das stimmt natürlich nicht. Die Silberpfeile kämpfen ihrerseits um den zweiten Rang in der Konstrukteurs-WM und sammeln dazu lieber so viele Punkte wie möglich.
Red-Bull-Mitglieder sehen zunächst Absicht
Trotzdem: In der Hektik des WM-Kampfes hilft nicht, dass Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase seinem Fahrer über Funk sagt: «Keine Ahnung, was bei Antonelli los war. Es sah aus, als wäre er zur Seite gefahren und hätte Norris vorbeigelassen.»
Oder dass auch RB-Motorsportberater Helmut Marko dem 19-Jährigen zunächst Absicht unterstellt.
Für Mercedes-Boss Toto Wolff eine unverständliche Sache: «Wie hirnlos muss man sein, um so etwas überhaupt zu behaupten?», sagt der Österreicher in Bezug auf Marko. Wolff sucht nach dem Rennen auch gleich das Gespräch mit Lambiase, der sich dabei laut BBC entschuldigt.

Von Red Bull gibt es am Montag eine Art Entschuldigung. Die getätigten Kommentare seien «offensichtlich falsch». Man bedaure sehr, «dass Kimi online beleidigt wurde».
Auch Helmut Marko nimmt seine Kommentare zurück. Gemäss dem Portal «f1-insider.com» sagt er: «Es tut mir leid, dass Antonelli so viel Ärger im Netz bekommen hat. Um das noch mal klarzustellen: Er hat Norris nicht mit Absicht vorbeigelassen.»
















