Kampf gegen das Coronavirus: EU wartet auf den Impfbeginn
Am Sonntag soll die EU-weite Impfkampagne gegen das Coronavirus starten. Die Zeit drängt: Die neue Virusmutation bereitet grosse Sorgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ab Sonntag wird in der EU gegen das Coronavirus geimpft.
- Die neu aufgetauchte Virusmutation vergrössert die Ungeduld bis zum Impfstart.
- Geimpft wird mit dem Wirkstoff von Pfizer und Biontech.
Regierungen und Bevölkerungen der Europäischen Union erwarten mit grossen Hoffnungen den Beginn der EU-weiten Impfkampagnen gegen das neue Coronavirus. Vergrössert wird die Ungeduld noch durch die Ausbreitung einer erstmals in Grossbritannien entdeckten neuen Variante des Virus. Diese ist offenbar deutlich ansteckender als das Original und seine bisherigen Mutationen.

Weltweit hat die Pandemie nach einer AFP-Zählung vom Samstag bereits mehr als 1,7 Millionen Menschen das Leben gekostet. Davon sind es knapp 544'000 in Europa.
Am Sonntag sollen EU-weit erste Impfungen mit dem Wirkstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer beginnen. Die Auslieferung der Dosen läuft bereits seit Mittwoch. Ungarn startete bereits am Samstag mit der Impfung von Ärzten und Pflegekräften.
Sorge vor neuer Virusvariante wird immer grösser
Die Zeit drängt: Grossbritannien berichtete vor rund einer Woche über die Ausbreitung einer deutlich ansteckenderen Virusmutation in Teilen Englands. Seither taucht es in mehr und mehr Ländern auf.
An Heiligabend meldete Baden-Württemberg einen ersten Fall, am ersten Weihnachtstag wurde ein weiterer Fall in Frankreich registriert. Am zweiten Feiertag bestätigten Schweden und Spanien einen beziehungsweise vier Fälle. Die Infizierten waren allesamt zuvor aus Grossbritannien eingereist.

Wegen des neuen Virus haben inzwischen mehr als 50 Länder Reisebeschränkungen verfügt. Am verheerendsten wirkten sich die am vergangenen Sonntag von Frankreich verhängten strikten Reise- und Verkehrsbeschränkungen: Bis zu 10'000 Fernfahrer waren daraufhin mit ihren LKWs in der südenglischen Hafenstadt Dover gestrandet.
Nach einer Verständigung zwischen Paris und London war der Fähr- und Eisenbahnverkehr dann am Mittwoch langsam wieder angelaufen. Fahrer müssen aber in der Regel einen negativen Corona-Test nachweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das bedeutete für viele Betroffene ein Weihnachten fern von ihren Familien.