EU

EU-Deal sorgt nach Geständnis zur Investitionszusage für Kritik

Der Trump-EU-Deal verspricht grosse Investitionen, doch die EU kann keine garantierten Mittel für die 600 Milliarden US-Dollar bereitstellen.

eu deal
Der EU-Deal wurde unter Zugeständnissen und ohne konkrete Investitionspläne präsentiert. - keystone

Nach dem Trump-EU-Deal mussten die EU-Verantwortlichen kleinlaut eingestehen, dass sie nicht über eigene Mittel für die zugesagten Investitionen verfügen. Die EU kann die versprochenen 600 Milliarden US-Dollar (rund 559 Milliarden Franken) nicht selbst investieren.

Laut EU-Verantwortlichen basiert diese Summe ausschliesslich auf den Absichten privater Unternehmen, wie «Focus online» meldet.

EU bleibt vage bei Investitionsplänen

Die EU habe weder spezifische Anreize geplant noch einen konkreten Zeitplan für die Investitionen. Die Summe der Investitionen beruhe lediglich auf Gesprächen mit Wirtschaftsverbänden und Unternehmen, die Investitionsabsichten geäussert hätten.

eu deal
EU-Deal: Trump und von der Leyen einigen sich auf Zölle von 15 Prozent auf EU-Waren. - keystone

Dieses Eingeständnis folgt nur wenige Stunden nach dem Gipfeltreffen in Schottland. Bei dem Treffen hatten die USA auch angekündigt, Zölle auf EU-Waren künftig auf 15 Prozent zu senken.

Zugleich sollen US-Waren wie Autos bald zollfrei in die EU gelangen, meldet «Focus».

Kritik und Details zum EU-Deal

Belgisch-deutsche Experten kritisieren, dass die EU Investmentzusagen macht, ohne direkte Kontrolle über die finanzielle Umsetzung zu haben.

Ein EU-Kommissionsbeamter betonte, dass es sich um keine Garantie der öffentlichen Hand handele. Es seien vielmehr die Absichten privater Investoren, wie die «Berliner Zeitung» ergänzt.

Die vereinbarten Investitionen und Rüstungskäufe in Milliardenhöhe dienen vor allem dazu, den Handelskonflikt zu entschärfen, berichtet «Reuters».

Zölle bleiben eine Belastung

Auch Wirtschaftsexperten äussern sich laut «Focus online» skeptisch. Ifo-Chef Clemens Fuest bezeichnet den Deal als «Demütigung» für die EU, weil die Zölle trotzdem bei 15 Prozent liegen.

zölle eu deal symbolbild
Wirtschaftsexperten kritisieren, dass die vereinbarten Zölle trotz EU-Deal bestehen bleiben. (Symbolbild) - keystone

Ulrike Malmendier, «Wirtschaftsweise», warnt vor einer schweren Belastung für die deutsche und auch US-Wirtschaft durch die neu eingeführten Zölle. Diese unterscheiden sich deutlich von früheren sehr niedrigen Sätzen.

EU-Deal: Zugeständnisse und Ausblick

Das Abkommen sieht auch vor, dass europäische Staaten Rüstungsgüter für umgerechnet rund 93 Milliarden Franken aus den USA kaufen. Darüber berichtet «CNN».

Hältst du die vereinbarten Zölle im EU-USA-Deal für gerechtfertigt?

Die EU wird darüber hinaus 750 Milliarden US-Dollar (rund 699 Milliarden Franken) in amerikanische Energieprodukte investieren. Darunter sind Flüssiggas, Öl und Nuklearbrennstoffe, um ihre Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern, meldet «Fox Business».

Trotz der grossen Summen zeigt sich angesichts fehlender Zeitpläne und Garantien ein deutlicher Mangel an Verbindlichkeit. Ob die privaten Unternehmen die Investitionen tatsächlich tätigen, bleibt offen.

Kommentare

User #2298 (nicht angemeldet)

Die Euros haben nur noch die USA als Partner, die lassen sich natürlich nicht rupfen, und nehmen die Pute aus wie es ihnen gefällt. Die EU als baldige Prekariatszone des 'Westens'. Totale Deindustrialisierung und absaugen von noch vorhandenem Kapital. Man steht ganz alleine im Sturm - das Resultat einer verblendeten Moral-gesäuerten Aussenpolitik - beim Treffen mit den Chinesen wurde diesen wieder eine Moralpredigt gehalten (und die Kallas schüttete sogar Kaffee auf Wang Xi aus) - daraufhin wurde ihnen die Türe gewiesen. Katastrophal das Ganze !!

User #3224 (nicht angemeldet)

Die EU Funktionäre sind keine Unternehmer haben keine Firma geleitet.

Weiterlesen

merz zolldeal
37 Interaktionen
Zoll-Showdown
Donald Trump Leyen Zollkonflikt
377 Interaktionen
Mehr als 15%?
Donald Trump Leyen Zollkonflikt
129 Interaktionen
15 Prozent

MEHR IN NEWS

Schlag gegen Cyberkriminalität
3 Interaktionen
Blacksuit/Royal
logitech
Trotz Zöllen
russland
Drei Tote
hamas
Zweistaatenlösung

MEHR EU

usa eu handelszölle
22 Interaktionen
Zoll-Deal
a
223 Interaktionen
«Akzeptiert …»
Pharma
2 Interaktionen
Zölle
Temu
6 Interaktionen
Geldbusse

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

Keir Starmer
18 Interaktionen
Sitzung
Donald Trump
In Schottland
SBB Phishing-Versuch
3 Interaktionen
Phishing-Serie
Prinz William
72 Interaktionen
«Etwas Grösseres»