Donald Trump: Experte glaubt sogar an mehr Angriffe auf Ukraine
Ein Sicherheitsexperte erklärt, warum die möglichen Strafzölle von Donald Trump gegen Putins Handelspartner nach hinten losgehen könnten.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Sicherheitsexperte analysiert Trumps Strafzoll-Androhung gegen Putins Handelspartner.
- Andreas Umland spricht von einem «schwierigen Plan» und äussert einen bösen Verdacht.
- «Der Kreml hat nun eine 50-tägige-Frist erhalten, um weiter zu bombardieren.»
Donald Trump hat seinen Ton gegenüber Russland deutlich verschärft. Sollte der Kreml in 50 Tagen keiner Waffenruhe zustimmen, will der US-Präsident hohe Strafzölle gegen Moskaus Handelspartner verhängen.
Ist es die grosse Kehrtwende in der Politik zum Ukraine-Krieg? Sicherheitsexperte Andreas Umland ist sich da nicht so sicher und äussert gegenüber «Focus» einen bösen Verdacht.
Vom Online-Dienst darauf angesprochen, ob die Angst vor den Sanktionen Putin zu Zugeständnissen zwingen könnte, meint der Experte: «Ich fürchte, dass zumindest kurzfristig das Gegenteil der Fall sein dürfte.»
Trumps Ankündigung könnte demnach in den kommenden Wochen zu einer Verschärfung der russischen Angriffe in der Ukraine führen.
Umland spricht Klartext: «Immerhin hat der Kreml nun quasi eine offizielle Frist gesetzt bekommen. Innerhalb derer kann er weiter bombardieren, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.»
Komme hinzu, dass 50 Tage ein relativ langer Zeitraum sei. «Da drängt sich fast schon ein Verdacht auf, dass man Putin noch einmal die Möglichkeit zu Geländegewinnen geben will.»
«Es ist ein komplizierter Plan von Donald Trump»
Sicherheitsexperte Umland drückt auch auf die Euphoriebremse und will noch nicht von einer Kehrtwende sprechen. Er erinnert: «Bislang handelt es sich lediglich um eine Ankündigung – und Ankündigungen muss man bei Donald Trump mit Vorsicht geniessen».
Weiter spricht der politische Wissenschaftler und Historiker von einem «komplizierten Spiel», das Trump treibe. Der Druck, den er aufbauen möchte, käme ja gar nicht direkt aus den USA, hält Umland fest. Der Plan sei es, Drittländer wie China und Indien, die Öl und Güter aus Russland kaufen, mit Strafzöllen zu belegen.

«Aber ob diese Länder sich wirklich beugen und Russland als Handelspartner fallen lassen, bleibt abzuwarten.» Sollte es so weit kommen, so der Experte, dann wäre das für den Kreml aber auf jeden Fall ein Problem.