In der Türkei werden die Corona-Beschränkungen weiter gelockert. Ab 1. Juli würden die Ausgangsbeschränkungen vollständig aufgehoben.
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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht nach einer Kabinettssitzung. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Türkei soll die Ausgangsbeschränkung ab dem 1. Juli aufgehoben werden.
  • Auch Reisebeschränkungen sollen entfallen, wie Präsident Erdogan mitteilt.
  • Für Verwirrung sorgte derweil ein Musik-Verbot ab 22 Uhr.

In der Türkei werden die Corona-Beschränkungen weiter gelockert. Ab 1. Juli würden die Ausgangsbeschränkungen, die zurzeit noch abends und sonntags gelten, vollständig aufgehoben, kündigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara an. Zudem würden Reisebeschränkungen entfallen.

Für Irritation sorgte Erdogan mit einer Äusserung über das zurzeit bestehende Verbot von Musik ab 22 Uhr. Die Sperrstunde werde verschoben und gelte ab Mitternacht, sie werde aber nicht ganz aufgehoben, sagte der Präsident: «Nichts für ungut, niemand hat das Recht, jemanden nachts zu stören.»

Pandemie als Ausrede für das Verbot

Auf Twitter wurden daraufhin kritische Stimmen laut, aus deren Sicht Erdogan damit zugegeben hatte, dass die Pandemie nur eine Ausrede für das Verbot sei. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Verbote ideologisch motiviert sind», schrieb Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu auf Twitter.

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Menschen liegen am Strand von Alimos auf Liegestühlen. Nebst Griechenland steuern viele Schweizer im Herbst auch die Türkei sowie Zypern an. - dpa

Während eines knapp dreiwöchigen Lockdowns im April und Mai hatte bereits für Unmut gesorgt, dass Supermärkte in der Zeit keinen Alkohol verkaufen durften und Spirituosenläden geschlossen blieben. Der Musiksektor in der Türkei ist durch die Pandemie stark getroffen. Vor wenigen Wochen forderten Musiker und andere Künstler mit einer Kampagne in den sozialen Medien eine Aufhebung der Beschränkungen für das kulturelle Leben.

Wie in vielen anderen Ländern sinkt auch in der Türkei die Zahl der täglichen Neuinfektionen. Am Montag wurden in dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern rund 5000 Ansteckungen verzeichnet. Knapp jeder Dritte im Land hat mindestens eine Impfung erhalten. In der Türkei werden die Vakzine von Biontech/Pfizer und des chinesischen Herstellers Sinovac verabreicht.

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