PKK nennt Freilassung von Gründer Öcalan als Bedingung für Frieden
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK macht die Freilassung ihres Gründers Abdullah Öcalan zur Bedingung für den Friedensprozess mit der Türkei.

Im Friedensprozess mit der Türkei macht die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK die Freilassung ihres Gründers Abdullah Öcalan zur Bedingung für eine dauerhafte Lösung. Nur wenn Öcalan frei sei, könne der Prozess voranschreiten, teilte die PKK laut der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF mit. Die PKK kritisierte auch, dass die Türkei bisher nichts unternommen habe und forderte, der Prozess müsse von beiden Seiten vorangetrieben werden.
Öcalan sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft. Die PKK, die in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet wird, hatte im Mai ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf Öcalans vom Februar gefolgt. Laut der prokurdischen Partei Dem soll die Waffenniederlegung am Freitag im Nordirak beginnen.
Friedensbemühungen immer wieder gescheitert
Medienberichten zufolge soll zunächst symbolisch eine kleine Gruppe ihre Waffen abgeben. Schätzungen zufolge verfügt die PKK über Tausende Kämpfer. Das Hauptquartier der Organisation liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen.
Die prokurdische Partei Dem, die zwischen der PKK und der türkischen Regierung vermittelt, nennt etwa eine Demokratisierung und mehr Rechte für Kurden als Notwendigkeit für einen nachhaltigen Friedensprozess. Ob der Prozess tatsächlich zu einem politischen Neuanfang führen wird, ist noch offen. Vorangegangene Friedensbemühungen waren immer wieder gescheitert – zuletzt im Sommer 2015.