Die Regeln gegen das Coronavirus in Frankreich stossen vielen Menschen sauer auf. Im ganzen Land gingen Menschen am Samstag wieder auf die Strasse.
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Corona-Proteste in Paris. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch diesen Samstag protestierten in Frankreich viele Menschen gegen die Corona-Regeln.
  • Landesweit sollen rund 250'000 Menschen auf die Strassen gegangen sein.
  • Die Wut richtet sich gegen Impf- und Nachweispflichten.

Der Unmut über verschärfte Corona-Regeln hat in Frankreich am fünften Wochenende in Folge wieder viele Menschen auf die Strassen getrieben. Die Behörden rechneten am Samstag mit einer Gesamtzahl von rund 250'000 Demonstranten im ganzen Land. Das sind damit mehr als doppelt so viele wie zu Beginn der Proteste Mitte Juli.

Die Wut der Teilnehmer richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal. Jüngst aber auch auf ausgeweitete Nachweispflichten für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens.

Nachweise gegen Coronavirus nötig

Franzosen müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche und Fernzugreisen einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Mancherorts gilt dies bald auch fürs Shoppen in grossen Einkaufszentren.

Der Pass liefert den Beleg entweder über eine Impfung gegen das Coronavirus, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an.

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Menschen protestieren in Paris gegen Regelungen bezüglich dem Coronavirus. - keystone

Die Proteste verliefen zunächst friedlich. Auf Fernsehbildern des Senders BFMTV aus Paris waren über der Menschenmenge viele Nationalflaggen zu sehen, daneben auch die Regenbogenflagge.

In Aix-en-Provence riefen die Demonstranten «Liberté!» («Freiheit!»). In Lyon hielt ein Mann ein Schild in die Kamera mit der Aufschrift: «Retten wir unsere Kinder vor Pfizer

Verschwörungstheoretiker nur eine Minderheit

Die Demonstrationen zögen Menschen mit den unterschiedlichsten Einstellungen an, sagte der Politikwissenschaftler Jean-Yves Camus der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien auch Anhänger der extremen Rechten und Mitglieder der «Gelbwesten»-Bewegung, die sich einst wegen drohender Spritpreiserhöhungen formiert hatte. Verschwörungstheoretiker, die die Pandemie leugnen, bilden demnach eine Minderheit.

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