Boltons Rat an Europäer: Zähne zusammenbeissen und Trump aussitzen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Der ehemalige US-Sicherheitsberater John Bolton rät Europa, Trumps letzten Amtstage auszusitzen. Einen Militärschlag im Iran hält er für unwahrscheinlich.

John r. Bolton
John Bolton, der Ex-Sicherheitsberater der USA. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • John Bolton rät den Europäern, das Ende von Trumps Amtszeit einfach abzuwarten.
  • Der ehemalige US-Sicherheitsberater glaubt nicht, dass noch etwas Schlimmes geschieht.
  • Er kritisiert jedoch die jüngsten Entscheidungen Trumps.

Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, hat den Europäern geraten, die Zähne zusammenzubeissen. Europa soll abwarten und die letzten Tage von US-Präsident Donald Trump aussitzen.

«Niemand soll jetzt bitte wegen unserer aktuellen Schwierigkeiten in Washington seinen Glauben an die Demokratie verlieren und an rechtsstaatliche Abläufe. Unsere Probleme liegen ja nicht an irgendeinem Fehler im System. Sie liegen an Donald Trump», sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

«Die Zeit bis zum 20. Januar erscheint auf den ersten Blick noch lang. Aber bald kommt ja auch Thanksgiving, dann Chanukka, Weihnachten, Neujahr», sagte Bolton. «Ich bin absolut sicher, dass wir nach der Amtsübergabe eine ganz neue Lage haben werden.»

Bolton schliesst Militärschlag im Iran aus

Trump hat nach Erhebungen und Prognosen von US-Medien die Präsidentenwahl vom 3. November gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden verloren. Der amtierende Präsident erkennt seine Niederlage bislang nicht an und spricht von Wahlbetrug. Er hat dafür aber entsprechenden Beweise.

Donald Trump
Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten erhielt von Donald Trump kein Geld mehr. (Archivbild) - dpa

Bolton schliesst einen Militärschlag gegen den Iran während der letzten Amtstage von Trump aus: «Das ist sehr unwahrscheinlich. Zwar hat Trump für seine verbleibenden Tage vielleicht tatsächlich den einen oder anderen Plan im Kopf. Eine Mehrheit wäre darüber sicher bestürzt – in den USA wie im Rest der Welt.

Doch der 71-Jährige hat auch beruhigende Worte: «Trumps Überlegungen, das war immer so, sind am Ende episodisch, erratisch, sie sind nicht irgendwie miteinander verbunden.»

Trump ignoriert internationalen Kontext

Als «keine gute Idee» bezeichnete Bolton den von Trump angeordneten Abzug von weiteren US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak. «Es beginnt ja schon damit, dass die Zahl 2500, die putzigerweise auch im Irak gelten soll, absolut willkürlich gegriffen wurde.»

Es seien politische Zahlen «ohne Verbindung zu den militärischen Anforderungen in den jeweiligen Ländern. Trump interessiert sich nicht für den konkreten internationalen Kontext, in dem dies alles geschieht.»

Den Rauswurf von US-Verteidigungsminister Mark Esper nannte Bolton «kindisch». Dass damit Gefahren verbunden seien und dass es Risiken und Nebenwirkungen gebe, sei Trump egal.

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