Donald Trump geht wegen Epstein-Fall auf eigene Anhänger los
Maga-Anhänger fordern von Donald Trump die Offenlegung der Epstein-Akten. Der US-Präsident geht im Gegenzug auf diese los und bezeichnet sie als «Schwächlinge».

Das Wichtigste in Kürze
- Einige Republikaner & Trump-Anhänger fordern die Offenlegung der Akten im Epstein-Skandal.
- Auf Truth Social geht Trump nun auf diese Anhänger los & spricht vom «Epstein-Schwindel».
- Diese Maga-Anhänger bezeichnet er als «ehemalige» Unterstützer und «Schwächlinge».
US-Präsident Donald Trump hat sich im Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wütend über Widerstand aus den eigenen Reihen geäussert. In einem Post auf seiner Plattform «Truth Social» sprach Trump von einem «Schwindel» der Demokraten.
Diesem seien seine «ehemaligen» Unterstützer aus der sogenannten Maga-Koalition («Make America Great Again») aufgesessen. Dazu schrieb Donald Trump: «Sie haben ihre Lektion nicht gelernt und werden sie wahrscheinlich auch nie lernen. Selbst nachdem sie acht lange Jahre von der verrückten Linken betrogen worden sind.»
Donald Trump spricht von Epstein-Schwindel
Und weiter: «Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen. Denkt nicht einmal daran, von unserem unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen, denn ich will ihre Unterstützung nicht mehr!»
Zudem sagte er, einige «naive Republikaner» seien auf den «Epstein-Schwindel» hereingefallen. Er behauptete, dass bestimmte seiner Parteikollegen «einem Drehbuch der Demokraten» folgten.
Zuvor hatte sich unter anderem der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, für eine Veröffentlichung der Unterlagen ausgesprochen. «Es ist ein sehr heikles Thema. Aber wir sollten alles offenlegen und die Menschen entscheiden lassen», sagte Johnson.
Viele Trump-Fans werfen unterdessen die Frage auf, ob der Präsident in der Sache etwas zu verbergen habe. Hintergrund ist Trumps Wahlversprechen, die Akten zum Fall Epstein zu veröffentlichen. Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen.
Neue FBI-Direktoren äussern Zweifel
2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte.
Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus. Auch Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos der beiden belegen.
Der Fall war perfektes Futter für Verschwörungstheoretiker: Viele verhasste Eliten hielten sich im Dunstkreis eines tief gefallenen Sexualverbrechers auf, der plötzlich unter dubiosen Umständen stirbt.
Verhalten der US-Regierung sorgt für Stirnrunzeln
Für viele Zweifler lag der Schluss nahe, dass Epstein getötet wurde, um die Taten Dritter zu verschleiern. Auch die vom Präsidenten eingesetzten neuen FBI-Direktoren Kash Patel und sein Vize Dan Bongino äusserten sich vor ihrer Berufung ähnlich.
Inzwischen wollen Patel, Bongino und US-Justizministerin Pam Bondi allerdings nichts mehr von ihren Versprechen wissen: Die Ermittlungsakten und Informationen zu möglicherweise beteiligten Personen zu veröffentlichen.
Anfang vergangener Woche teilte das FBI mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben. Auch handele es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine sagenumwobene Kundenliste des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht.

In der US-Öffentlichkeit sorgte das für Stirnrunzeln. Denn noch im Februar hatte Bondi in einem TV-Interview erklärt, eine Epstein-Kundenliste «liegt gerade zur Prüfung auf meinem Schreibtisch». Das Weisse Haus erklärte das mit einem Missverständnis: Bondi habe gemeint, dass ihr die Ermittlungsakten vorlägen.
Trumps ehemaliger enger Berater und nun entfremdeter Multimilliardär Elon Musk schrieb jüngst auf X: «Wie soll man Trump vertrauen, wenn er die Epstein-Akten nicht veröffentlicht?» Musk hatte vor einigen Wochen bereits ohne Belege behauptet: Die Unterlagen würden nicht veröffentlicht werden, weil Trumps Name sich darin befinde.