Rotes Kreuz: Verzweifelte Hilferufe aus der Bevölkerung
Das Roter Kreuz erhält Hilferufe aus der syrischen Provinz Suwaida. Wegen der Kämpfe erreichen die Nahrungs-, Wasser- und Medizin-Lieferungen ihr Ziel nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem Roten Kreuz leidet die Zivilbevölkerung in Suwaida unter den Kämpfen.
- Es gebe einen gravierenden Mangel an Nahrung, Wasser, Strom und Medikamenten.
- Die Gesundheitseinrichtungen in der syrischen Provinz sind überlastet.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt angesichts anhaltender Gewalt in der syrischen Provinz Suwaida und im Süden des Landes vor katastrophalen Bedingungen für die Zivilisten.
«Das IKRK erhält verzweifelte Hilferufe aus der Bevölkerung, die unter einem gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Strom und medizinischer Versorgung leidet», teilte die Organisation mit. Die Gewalt behindere die Lieferung lebensrettender Hilfe. Den Helfern müsse sofortiger, sicherer und ungehinderter Zugang in das Krisengebiet gewährt werden.

Bei Kämpfen zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinen wurden in den vergangenen Tagen Beobachtern zufolge mehr als 500 Menschen getötet. Dutzende drusische Zivilisten sollen von Sicherheitskräften hingerichtet worden sein. Israel bombardierte Regierungsgebäude in Damaskus und anderen Orten zur Unterstützung der Drusen.
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die aus dem schiitischen Islam entstanden ist. Sie leben in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien.
Gesundheitseinrichtungen überlastet
Laut IKRK sind die Gesundheitseinrichtungen überlastet. Stromausfälle behinderten die Konservierung von Leichen in überfüllten Leichenhallen.
Stephan Sakalian, Leiter der IKRK-Delegation in Syrien, sagte: «Die humanitäre Lage in Suwaida ist kritisch. Den Menschen geht alles aus. Krankenhäuser haben zunehmend Schwierigkeiten, Verwundete und Kranke zu behandeln, und Familien können ihre Angehörigen nicht in Würde bestatten.»