Überfüllte Krematorien in China angesichts steigender Zahl von Corona-Toten

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Momentan sterben in China so viele Menschen, dass die Krematorien überfüllt sind. Dies berichten mehrere Quellen.

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Ein Mann trägt eine Urne aus einem Krematorium in Peking - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Krematorien haben in China ihre Kapazitätsgrenzen erreicht.
  • Ob die Aufhebung der Null-Covid-Politik dabei eine Rolle spielt, ist nicht klar.
  • Gemäss Behördenangaben ist es mittlerweile unmöglich, die Corona-Ansteckungen zu schätzen.

Nach dem abrupten Ende der strikten Null-Covid-Politik in China melden die Krematorien des Landes einen starken Anstieg der Sterbezahlen.

In der Metropole Chongqing, wo die Menschen seit dieser Woche auch mit leichten Corona-Symptomen wieder zur Arbeit gehen sollen, erreichte ein Krematorium nach eigenen Angaben die Kapazitätsgrenze.

«Wir haben in den vergangenen Tagen viel mehr Leichen abgeholt als zuvor», sagte ein Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. «Wir haben sehr viel zu tun, in den Kühlräumen gibt es keinen Platz mehr.» Zu einem möglichen Zusammenhang mit dem Coronavirus wollte sich der Mitarbeiter nicht äussern: «Da müssen Sie die Verantwortlichen fragen».

Krematorien sind «absolut überfüllt»

In der Grossstadt Guangzhou sagte ein Krematoriumsmitarbeiter, dort würden pro Tag 30 Leichen eingeäschert. Selbst aus anderen Verwaltungsbezirken würden Leichen angeliefert. Vertreter eines weiteren Krematoriums in der Stadt berichteten, dort sei «extrem viel zu tun»: «Hier ist drei- bis viermal soviel los wie in den vergangenen Jahren, wir äschern pro Tag mehr als 40 Leichen ein, normalerweise sind es etwa ein Dutzend pro Tag.»

Verfolgen Sie die Geschehnisse in China?

In Shenyang im Nordosten des Landes sagte der Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts, viele Tote könnten erst nach mehreren Tagen beigesetzt werden, weil alle Krematorien der Stadt «absolut überfüllt» seien. Auf die Frage nach einem Zusammenhang mit dem Coronavirus sagte er: «Was glauben Sie denn? So ein Jahr wie dieses habe ich noch nie erlebt.»

Leichenwagen stehen Schlange

In der Hauptstadt Peking meldeten die Behörden am Dienstag offiziell lediglich fünf Todesfälle durch Covid-19, drei mehr als am Vortag. Vor dem Dongjiao-Krematorium in der Stadt beobachteten AFP-Reporter mehr als ein Dutzend Leichenwagen, die Schlange standen. Ein Fahrer sagte AFP, er warte bereits seit mehreren Stunden. Unklar war, ob der grosse Andrang mit einem Anstieg der Corona-Toten zusammenhängt. Krematoriumsmitarbeiter wollten sich nicht äussern.

Die Volksrepublik hatte Mitte des Monats nach landesweiten Protesten überraschend das Ende der umstrittenen Null-Covid-Politik eingeläutet. Wegen des Endes der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Da viele Chinesen nicht vollständig gegen das Corona-Virus geimpft und die in China zugelassenen Impfstoffe weniger wirksam sind, droht eine massive Corona-Welle.

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