BYD: Weltgrößter E-Auto-Konzern kämpft mit stockendem Absatz
BYD produziert mehr E-Autos, als verkauft werden. Der Konzern reagiert mit Produktionsdrosselung und forciert umstrittene Exporte nach Europa.

Der chinesische E-Auto-Riese BYD produziert aktuell deutlich mehr Fahrzeuge, als er absetzen kann. Exklusive Produktionsdaten zeigen, dass das Unternehmen im Mai 318’530 Fahrzeuge herstellte: aber der Absatz stagniert.
Ende Mai lag der Überhang bei mehr als 340’000 unverkauften Autos, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Markt in China schwächelt
Auf dem Heimatmarkt sinken die Verkaufszahlen bereits den dritten Monat in Folge. BYD musste die Produktion in mehreren Werken zurückfahren und Nachtschichten streichen.

In der Provinz Shandong schlossen Händler mehr als 20 Filialen.
Preiswettbewerb und aggressive Rabatte
Um den Absatz zu steigern, unterbietet der E-Auto-Riese die Konkurrenz mit massiven Rabatten. Branchenvertreter kritisieren diese Strategie scharf.
Sie seien wie „Gift trinken, um den Durst zu stillen“, kritisierte Yin Tongyue, Vorstandsvorsitzende von Chery Automobile laut «OP Online».
BYD expandiert nach Europa als Ausweg
Weil der Preiskampf in China tobt und der US-Markt wegen hoher Zölle ausfällt, setzt BYD verstärkt auf Europa. Im April verkaufte der Konzern laut der «Tagesschau» erstmals mehr E-Autos in Europa als Tesla.
20 Milliarden Dollar an Investitionen plant der Konzern allein für Europa. In Ungarn und Türkei sind weitere Werkeröffnungen geplant.

Für 2025 plant das Unternehmen, den Export auf über 800’000 Fahrzeuge zu verdoppeln.
Branche warnt vor Überhitzung
Analysten sehen den E-Auto-Konzern als Symptom einer überhitzten Branche mit ruinösem Wettbewerb. Die massive Überproduktion und staatliche Subventionen könnten zu einer Blase führen, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Die Nachfrage nach E-Autos bleibt hoch, doch der Markt ist überfüllt. Mehr als 100 Marken konkurrieren in China, was zu Überkapazitäten und Preisdruck führt.
BYD sucht daher laut «Merkur» dringend neue Absatzmärkte.