São Paulo hebt Corona-Notstand auf
Die selbsternannte «Impfhauptstadt» São Paulo hebt den Corona-Notstand auf. Die Intensivbetten sind nur zu 26 Prozent ausgelastet.
Das Wichtigste in Kürze
- São Paulo hebt nach zwei Jahren den Corona-Notstand auf.
- Dank einer hohen Impfquote ist nur noch knapp jedes vierte Intensivbett belegt.
- Auf dem Höhepunkt der Pandemie ist das Gesundheitssystem der Metropole zusammengebrochen.
Der Bürgermeister der brasilianischen Millionen-Metropole São Paulo, Ricardo Nunes, hat das seit zwei Jahren geltende Dekret über den Corona-Notstand der Stadt aufgehoben. Das geht aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt vom Samstag (Ortszeit) hervor. Mit seinen schätzungsweise mehr als 12,3 Millionen Einwohnern ist São Paulo die grösste Stadt Brasiliens und Südamerikas.
Die Belegung der Intensivbetten für Corona-Patienten lag nach dem jüngsten Bulletin der Stadt bei 26 Prozent. Auf dem Höhepunkt einer ausser Kontrolle geratenen Corona-Welle im März und April vergangenen Jahres war auch in der reichen Wirtschafts- und Kulturmetropole das Gesundheitssystem zusammengebrochen, Massengräber wurden ausgehoben.
Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben fast 30 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 650'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – mehr Tote gibt es nur in den USA. Brasilien hat rund 210 Millionen Einwohner.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne sank die Zahl der Toten stark, der Optimismus wuchs. São Paulo impfte nach offiziellen Angaben alle erwachsenen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus und erklärte sich zur «Impfhauptstadt der Welt». In Brasilien sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft.