Israelischer Vertreter: Bald wieder Hilfe aus der Luft für Gaza
Hilfslieferungen sollen bald wieder im Gazastreifen abgeworfen werden, um die humanitäre Krise zu lindern.

Vor dem Hintergrund der humanitären Krise im Gazastreifen sollen in Kürze wieder Hilfslieferungen aus der Luft für die Palästinenser in dem Gebiet abgeworfen werden. Die Flüge sollen von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien koordiniert werden.
«In den nächsten Tagen werden wieder humanitäre Hilfslieferungen über dem Gazastreifen abgeworfen», sagte ein israelischer Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Freitag der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Mehr als 100 Hilfsorganisationen hatten angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen am Mittwoch vor einem «massenhaften Verhungern» gewarnt, darunter Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam.
Dringender Appell zur Waffenruhe
Die Organisationen forderten sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, die Öffnung aller Grenzübergänge und den ungehinderten Fluss von Hilfsgütern durch von der UNO kontrollierte Strukturen.
Wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen steigt der internationale Druck auf Israel, das die Kritik seinerseits zurückweist. Die Regierung wirft der radikalislamischen Hamas vor, die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen zu behindern, die humanitären Lieferungen selbst zu plündern und Nahrungsmittel zu überhöhten Preisen zu verkaufen.
Israel weist Vorwürfe zurück
Die Hamas wiederum wirft der israelischen Armee vor, in der Nähe von Verteilzentren regelmässig auf Hilfesuchende zu schiessen. Israel bestreitet dies ebenso wie den Vorwurf, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu blockieren.
Der Krieg in dem Palästinensergebiet war durch den Grossangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet, 251 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach israelischen Angaben jedoch tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 59'100 Menschen getötet. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden, die UNO stuft sie aber als glaubwürdig ein.