Israel nimmt Aktivistin Greta Thunberg bei Gaza-Flottille fest
Die israelische Marine hat bei einer Gaza-Hilfsflottille die Klimaaktivistin Greta Thunberg und weitere Mitstreiter festgesetzt. Das Vorgehen löst Proteste aus.

Am späten Mittwochabend stoppte die israelische Marine eine Flotte von mehr als 40 Schiffen mit Hilfsgütern für Gaza. Unter den Passagieren befand sich die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, meldet «t-online».
Israelische Soldaten brachten die Boote unter Kontrolle und führten die Passagiere in einen Hafen. Ein Video der Festnahme wurde veröffentlicht.
Das israelische Aussenministerium betonte, alle Aktivisten seien «gesund und sicher». Thunberg gehörte zur Global Sumud Flotilla, deren Ziel es war, die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen.
Greta Thunberg vor Küste von Gaza festgenommen
Die Flotte bestand aus Aktivisten und Vertretern verschiedener NGOs, darunter Parlamentarier und Menschenrechtsanwälte. Die Organisation teilte mit, dass rund ein Dutzend Boote gestoppt, weitere aber Richtung Gaza unterwegs seien, berichtet das «ZDF».
Die Aktion fand in internationalen Gewässern statt, etwa 75 Meilen vor der Küste. Die israelische Marine setzte Wasserwerfer und Blendgranaten ein; laut den Aktivisten wurden einige Boote gerammt, doch niemand verletzt.
Internationale Reaktionen und Proteste
Die türkische Regierung kritisierten den Militäreinsatz und forderten Israel auf, die Rechte der Festgesetzten zu achten, so die «Zeit». Das Aussenministerium Frankreichs verlangte konsularischen Schutz.
Die türkische Regierung sprach von einem Akt maritimen Terrors, die Vereinten Nationen forderten eine Untersuchung der Vorgänge. Das Vorgehen Israels sorgt weltweit für Diskussionen.

Menschenrechtsorganisationen werten die Festnahme von Greta Thunberg als Zeichen für die angespannte Lage um Gaza. Thunberg selbst hatte vor der Festnahme eine Videobotschaft veröffentlicht, sie setzt sich weiterhin Einsatz für die Menschen in Gaza ein.