Hilfsschiff mit Greta Thunberg meldet Drohnenangriff in Tunesien
Im Hafen von Sidi Bou Said bricht Feuer auf einem Flottillenboot aus. Die Ursache ist unklar – Thunberg spricht von möglichem Angriff, Israel von Technikdefekt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Boot der Gaza-Hilfsflottille GSF mit Greta Thunberg an Bord wurde im Hafen beschädigt.
- Laut GSF soll eine Drohne das Feuer ausgelöst haben – niemand wurde verletzt.
- Israelische Medien sprechen von einem technischen Defekt als Ursache.
Ein Boot der Gaza-Hilfsflottille «Global Sumud Flotilla» (GSF), an der auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg beteiligt ist, wurde laut GSF im tunesischen Hafen Sidi Bou Said von einer mutmasslichen Drohne getroffen.
Alle sechs Personen an Bord blieben unverletzt. Die Organisation teilte mit: «Ein Feuer verursachte Schäden auf dem Hauptdeck und auch in Lagerräumen unter Deck.»
Ziel der Flottille ist Durchbrechen der Seeblockade
Thunberg verbreitete die Mitteilung in sozialen Medien. GSF kündigte an, die Ursache werde untersucht und Ergebnisse würden veröffentlicht, sobald sie vorlägen.
Das unter portugiesischer Flagge fahrende Schiff war am 1. September in Barcelona gestartet. An Bord befanden sich Mitglieder des Lenkungsausschusses der Flottille.
Ziel der Initiative internationaler Aktivisten ist es, die israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen und Humanitäre Hilfe zu leisten.
Die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, begab sich nach dem Vorfall zum Hafen und sprach von einer möglichen «Attacke»
In einem Instagram-Statement verwies sie auf frühere Drohungen gegen die Flottille, insbesondere aus israel. «Es gibt aktuelle Verlautbarungen gegen die Flotilla, Drohungen, und zwar von israel», sagte sie.
Küstenwache findet keine Drohnen-Spuren
Israelische Medien hingegen berichteten von einem technischen Defekt als Ursache. Auch die tunesische Küstenwache fand keine Hinweise auf eine Drohne.
Laut einem Sprecher sei ein Feuer in den Rettungswesten eines rund 80 Kilometer vor dem Hafen befindlichen Schiffes ausgebrochen.
Albanese veröffentlichte ein Video der Überwachungskamera, das zeigt, wie Crewmitglieder ein Geräusch wahrnehmen, Alarm auslösen und kurz darauf eine Explosion folgt.
In sozialen Medien äusserten viele Nutzerinnen und Nutzer Solidarität mit der Flottille. Gleichzeitig tauchten zahlreiche antisemitische Kommentare auf – darunter Aufrufe zu einer EU-Militärintervention und zur Vernichtung Israels.