Flotte Richtung Gaza: Israels Regierung plant harte Massnahmen
Greta Thunberg segelt mit mehr als 300 Aktivisten Richtung Gaza. Die israelische Regierung plant drastische Gegenmassnahmen.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (22) hat Barcelona mit etwa zwanzig Schiffen in Richtung Gaza verlassen. Insgesamt sollen rund 300 Aktivisten aus 44 Ländern an der Aktion beteiligt sein, weitere Schiffe stechen von anderen Häfen in See.
Die Organisation nennt sich Global Sumud Flotilla, was auf Arabisch «Widerstandskraft» bedeutet. Ziel ist laut den Verantwortlichen unter anderem, die Belagerung von Gaza zu beenden und einen humanitären Korridor zu öffnen.
Laut «Al Jazeera» rechnet die Gruppe damit, die rund 3000 Kilometer von Barcelona nach Gaza in ungefähr acht Tagen zurückzulegen. Details zum Ankunftsort werden aus Sicherheitsgründen zurückgehalten, wie die Organisatoren demnach bei der Abfahrt mitteilten.
Aus Gaza in die Terrorhaft
In Israel zeigt man sich derweil bereit, mit äusserster Härte gegen die Aktivisten vorzugehen. So erarbeitet der rechtsextreme, religiös-fundamentalistische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir laut dem «Telegraph» Abschreckungsmassnahmen, um künftige Flotten fernzuhalten.

Diese Pläne umfassen laut «Israel Heute» die Haft der Aktivisten unter Bedingungen für Terrorverdächtige in den Gefängnissen Ktzi’ot und Damon. Hierzu gehöre die Festsetzung «ohne Fernsehen oder Radio, ohne hochwertige Mahlzeiten und mit längerer Haft».
Laut Ben-Gvir sei die Strategie in der vergangenen Woche in einer Runde mit hochrangigen Polizeibeamten entwickelt worden. Insidern zufolge werde davon ausgegangen, dass die Aktivisten «nach einigen Wochen in Ktzi’ot und Damon bereuen werden, hierhergekommen zu sein»
Schiffe sollen beschlagnahmt werden
Ausserdem sollten Dokumentationen zu jeder Person erstellt werden, die sich «mit den Terroristen» fotografieren liesse. Grundlage der geplanten Haft ist laut «Israel heute» das unerlaubte Eindringen in ein Sperrgebiet.

Weiter plane die israelische Regierung, die Schiffe der Aktivisten zu beschlagnahmen und eine maritime Flotte mit ihnen aufzubauen. Ein Gericht habe diesen Ansatz bereits für rechtmässig befunden.