US-Justizminister William Barr hat Präsident Donald Trump aufgefordert, sich nicht mehr über Twitter in laufende Verfahren einzumischen.
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William Barr, ehemaliger Justizminister der USA, und Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, stehen vor dem Weissen Haus. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Justizminister fordert Präsident Donald Trump dazu auf, weniger zu twittern.
  • Trumps Kommentare erschweren Barrs Jobs, klagt der Justizminister.

Die permanenten Kommentare von Donald Trumps Seite machten es «unmöglich, meinen Job zu machen», sagte William Barr am Donnerstag dem US-Fernsehsender ABC News.

Der US-Präsident habe ihn aber nie direkt aufgefordert, in ein Strafverfahren einzugreifen, erklärte er weiter. Er werde sich nicht einschüchtern lassen - weder vom Kongress, noch von Zeitungen oder dem US-Präsidenten - betonte Barr. Er werde sich für die Integrität und Unabhängigkeit der US-Justiz einsetzen.

William Barr
US-Justizminister William Barr hat Immunität der Internetkonzerne hinterfragt.. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Susan Walsh

«Ich denke, es ist Zeit, damit aufzuhören, über Strafverfahren des Justizministeriums zu twittern», sagte Barr. Er sei sich natürlich bewusst, dass diese Aussage dem US-Präsidenten missfallen könnte, fügte er hinzu.

Einmischung auf Twitter

Ausgelöst wurden Barrs Äusserungen offenbar vom Fall des langjährigen Trump-Vertrauten Roger Stone, der diese Woche für Empörung gesorgt hatte. Stone muss sich wegen seiner Rolle in der sogenannten Russland-Affäre vor Gericht verantworten.

Die Ankläger hatten dem Bundesgericht in Washington am Montag angesichts der Schwere von Stones Vergehen eine Haftstrafe von sieben bis neun Jahren Gefängnis empfohlen. Präsident Trump kritisierte die Empfehlung dann auf Twitter vehement.

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Roger Stone (l) verlässt mit seiner Frau das Bundesgericht in Washington. - dpa

Wenige Stunden später empfahl das Justizministerium - das der Staatsanwaltschaft übergeordnet ist - ein deutlich milderes Strafmass. Die vier mit dem Fall befassten Ankläger traten infolge der höchst ungewöhnlichen Einmischung - die als politisch motiviert betrachtet wurde - geschlossen zurück.

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