SRF-Plaschy über Slalom-Frauen: «Bereitschaft fehlt!»
Der Slalom von Levi verläuft für das Schweizer Team alles andere als nach Wunsch. SRF-Experte Didier Plaschy findet deutliche Worte.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Slalom-Team enttäuscht beim Auftakt in Levi.
- Die Männer starten so schlecht in die Saison wie seit zwölf Jahren nicht mehr.
- SRF-Experte Didier Plaschy: «In meinen Augen ist das ein Weckruf.»
Das Schweizer Slalom-Team erlebt in Levi (Finnland) einen Saisonauftakt zum Vergessen.
Bei den Frauen fährt Wendy Holdener als Achte das beste Resultat ein. Camille Rast muss sich mit Platz 15 begnügen.

Bei den Männern schafft es gar keiner der Swiss-Ski-Athleten unter die Top Ten. Loïc Meillard fährt auf Rang 14.
Schlechtester Start seit zwölf Jahren
Insbesondere das Abschneiden der Herren in Levi ist enttäuschend – und historisch. Es ist der schlechteste Saisonstart beim Slalom-Team der Männer seit zwölf Jahren. Damals schaffte es beim Auftakt kein Schweizer in den zweiten Lauf.

SRF-Experte Didier Plaschy findet nach dem Rennen deutliche Worte. Bei den Männern fehle es an der Breite. «Wir haben eine alte Garde, die sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte. Und mit Matthias Iten ist nur ein Junger dabei.»
Plaschy: «Es ist ein Weckruf»
Der ehemalige Skirennfahrer meint: «Es wird irgendwann einen Generationenwechsel geben, wovor ich etwas Respekt habe.»
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Aktuell werde bereits über 2008er-Jahrgänge gesprochen. «Das heisst, dass die Slalom-Truppe nicht gerade breit ist. Wenn sich noch einer verletzt oder jemand zurücktritt, was machen wir dann?», fragt Plaschy.
Zum Auftritt der Männer in Levi sagt er: «In meinen Augen ist das ein Weckruf.»
Frauen müssen «einen Gang höher schalten»
Bei den Frauen sei nicht die Breite das Problem, so der SRF-Experte. «Die Bereitschaft fehlt, ins Risiko zu gehen. Sie müssen einen Gang höher schalten, generell professioneller werden und Niederlagen nicht einfach schönreden.»
Das Problem sieht Plaschy nicht bei Wendy Holdener oder Camille Rast. Die würden den Ski-Fans in dieser Saison schon noch Freude bereiten.

Dafür nimmt er die zweite Garde um Fahrerinnen wie Aline Danioth, Aline Höpli oder Eliane Christen in die Pflicht.
«Die anderen müssen jetzt einfach aus dem Schatten heraustreten und Gas geben. Sonst bist du immer zwischen den Rängen zehn und 20 und damit zufrieden. Ich wäre damit nicht zufrieden», bekräftigt der Walliser.
Erst vor wenigen Wochen kritisierte auch Lara Gut-Behrami die Einstellung junger Skirennfahrerinnen.
Lange Zeit zum Hadern bleibt beim Schweizer Team nicht. Bereits am kommenden Wochenende steht der nächste Slalom auf dem Programm.
Gilt zu hoffen, dass der Auftritt in Gurgl (Ö) besser klappt als jener in Levi...
















