Lara Gut-Behrami ist sauer auf junge Athletinnen
Lara Gut-Behrami zeigt beim FIS-Talk ihre ehrliche Seite und kritisiert junge Skifahrerinnen, die ihrer Meinung nach den Ehrgeiz für Siege vermissen lassen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Lara Gut-Behrami kritisiert den Einfluss von Social Media auf junge Skifahrerinnen.
- Sie vermisst die offenen Emotionen älterer Ski-Legenden wie Anja Pärson und Tina Maze.
- Für die Schweizerin zählt nur der Kampf um Siege, nicht Top-15-Platzierungen.
In einem aufschlussreichen Gespräch beim «Full Race Talk» von «FIS TV» hat Lara Gut-Behrami Klartext gesprochen.
Der internationale Skiverband veröffentlichte einen Ausschnitt des Schweizer Ski-Superstars und kommentierte kurz und knapp: «Eine inspirierende Rede einer wahren Legende.»
Worum ging es?
Gut-Behrami wurde gefragt, ob sie wütend werde, wenn sie ein Rennen nicht gewinne. Die Schweizerin antwortete offen, dass sie die Ehrlichkeit der früheren Generationen vermisse.
«Beim Anfang meiner Karriere war jeder ehrlicher als heute. Ich vermisse diesen Anfang. Ich erinnere mich an Athletinnen wie Anja Pärson, Janica Kostelić, Tina Maze, sie zeigten echte Emotionen. Es war okay, wütend zu sein, weil wir Rennen gewinnen wollen, nicht Zehnter werden.»
Heute, mit Social Media, sei es offenbar wichtiger, dass jeder dich möge. «Es zählt, dass du ein nettes Gesicht zeigst und immer fair zu allen bist.»
Die 35-Jährige kritisiert in der Folge auch die Einstellung einiger junger aufkommender Skifahrerinnen.
Lara Gut-Behrami: «Wir arbeiten hart, um Rennen zu gewinnen»
«Ich werde noch wütender, wenn ich sehe, wie junge Skifahrerinnen hochkommen, sich nicht qualifizieren und es so scheint, als sei das okay. Das ist es nicht.» Es handle sich hier schliesslich um einen Wettkampf, um einen Weltcup.
«Die Idee ist, dass wir jeden Tag so hart arbeiten, um Rennen zu gewinnen, nicht um 25ster zu werden.» Klar würden Fehler passieren und diese akzeptiere sie auch.
Aber sie werde nie sagen: «Das war unglaublich, ich möchte zumindest einmal in die Top 15 der Welt vorstossen.»
Zuspruch und Kritik an klaren Worten von Lara Gut-Behrami
Für ihre Worte erhielt die mittlerweile 34-jährige Lara Gut-Behrami grossen Applaus beim «Full Race Talk». Und auch sonst erhielt die Schweizerin viel Zuspruch.
So erinnert sich die von Gut-Behrami erwähnte Anja Pärson auf Instagram an «viele Emotionen und Energie damals».
Es sei eine Zeit gewesen, in der der Ski-Zirkus von starken Persönlichkeiten und Feuer geprägt gewesen sein. Auch Isabella Wright bezeichnet die Schweizerin als eine der «realsten» Athletinnen im Rennzirkus. Ted Ligety kommentiert schlicht mit «Yep».
Nicht alle teilen jedoch diese Einschätzung.
Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson versteht zwar Gut-Behramis Kritik, möchte aber ihre Perspektive darlegen: Ihr Lächeln und Winken zu den Fans sei kein Ausdruck von dauerhafter Zufriedenheit.
Sondern: «Es ist ein Dankeschön an die Menschen, die zu den Veranstaltungen kommen oder den Sport verfolgen. Ohne sie gäbe es das alles nicht.»
