Djokovic hat Serbien verlassen: «Fühle mich in Athen zu Hause»
Novak Djokovic schlägt zum Saisonende in Athen auf – seiner neuen Heimat. Genau wie Familie Djokovic ist das Turnier von Belgrad nach Griechenland umgezogen.

Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic sagt nach seinem Auftaktsieg in Athen: «Ich fühle mich wirklich zu Hause».
- Der 38-Jährige unterstützte die Protestbewegungen im eigenen Land.
- Die serbische Regierung startete eine Kampagne gegen Djokovic, dieser zog nach Athen.
- Durch Familie Djokovic ist auch das ATP-Turnier von Belgrad nach Athen verschoben worden.
Mit 38 Jahren wählt Novak Djokovic seine Einsätze mittlerweile sehr gezielt aus. Nur zwölf Turniere hat er in diesem Jahr gespielt, deutlich weniger als die meisten Konkurrenten. Im anstrengenden Jahres-Endspurt liess er zuletzt das Paris Masters sausen.
Dafür schlägt Djokovic jetzt – eine Woche vor den ATP-Finals – beim ATP-250-Turnier in Athen auf. Warum das? Es ist das Turnier seiner Familie, seit Jahren leitete Bruder Djordje Djokovic das Turnier in Belgrad.
Proteste in Serbien – Djokovic solidarisierte sich
Doch in diesem Jahr wurde der Standort überraschend gewechselt: Das ATP-Turnier von Belgrad wurde gestrichen, stattdessen wird in Athen gespielt. Dass es dazu kam, ist alles andere als Zufall.
Mit Jubelgesten und Aussagen hat sich Novak Djokovic mit den studentischen Protestbewegungen in Serbien solidarisiert. Seit dem Einsturz eines Betondachs mit 16 Todesopfern in Novi Sad im November 2024 ist die Lage im Land angespannt.

Eine von Studenten ausgelöste Protestbewegung kämpft gegen Korruption und fordert mehr Investitionen in Gesundheit, Justiz und Bildung. Djokovic schrieb unter anderem: «Ich glaube fest an die Stärke junger Menschen und ihren Wunsch nach einer besseren Zukunft.»
Die Regierung um Aleksandar Vučić lancierte daraufhin eine Hetz-Kampagne gegen den Tennis-Star. Der im eigenen Land bis dahin so beliebte Djokovic wurde als «falscher Patriot» oder «Verräter» bezeichnet.

Djokovic reagierte mit dem Umzug nach Griechenland. Seine Kinder besuchen bereits eine Privatschule in Athen. «Serben lieben Griechenland, das ist sicher. Historisch, kulturell und religiös verbindet uns vieles», sagt Djokovic nach seinem Auftaktspiel.
Er startet mit einem Zweisatz-Sieg gegen Alejandro Tabilo ins neue «Hellenic Championship». Danach betont er noch auf dem Platz: «Athen liegt mir sehr am Herzen, keine Frage. Ich fühle mich wirklich zu Hause.»
















