Djokovic: «Das wird Sinner immer verfolgen»
Novak Djokovic spricht in einem Interview über Jannik Sinners Dopingfall. Er glaubt nicht an Absicht – fand die Sperre für den Italiener aber «bequem».

Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic hat «Zweifel, ob ich gegen Alcaraz und Sinner noch Majors gewinnen kann.»
- Bei Sinner warnt der 38-Jährige aufgrund des Dopingfalls: «Das wird ihn verfolgen.»
- Über seine beste Ära sagt er: «Kein Spieler der Geschichte hätte mich schlagen können.»
Jannik Sinner kämpft an den ATP-Finals derzeit um die Titelverteidigung. Trotz der dreimonatigen Sperre 2025 ist er als Weltnummer 1 angereist.
Ein bekannter Name fehlt beim Saisonabschluss in Turin: Novak Djokovic hat sich zurückgezogen.

Der Serbe beendet die Saison mit dem Turniersieg in Athen, der 101. seiner Karriere. Er ist mit 38 Jahren noch immer die Nummer 4 der Welt.
«Ich habe schon Zweifel, ob ich gegen Alcaraz und Sinner noch Grand-Slam-Turniere gewinnen kann», gibt er offen zu. Im Interview mit Piers Morgan betont er aber: «Wenn ich auf den Platz gehe, ist es mir egal, wer gegenüber steht – ich glaube immer an den Sieg.»
Djokovic über Sinner: «Sperre war sehr bequem»
An den letzten drei Major-Turnieren scheiterte Djokovic im Halbfinal zweimal an Sinner und einmal gegen Alcaraz. Morgan befragt den Djoker zur Doping-Sperre des Italieners. Dieser schlägt vor: «Sprich darüber am besten mit Sinner selbst.»

Doch der britische Journalist stellt klar: «Ich interviewe nur GOATs (greatest of all time / beste aller Zeiten).» So bezieht der Rekord-Grand-Slam-Sieger trotzdem Stellung und betont: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es absichtlich getan hat.»
Trotzdem müsse der 24-Jährige natürlich Verantwortung dafür übernehmen. Der Prozess und die dreimonatige Sperre, genau zwischen den Australian und den French Open, stossen Djokovic sauer auf: «Die Sperre war schon sehr bequem.»
«Wird ihn für Rest der Karriere verfolgen»
Dieses Vorkommnis werde mit der Zeit zwar verblassen. «Aber eine gewisse Gruppe von Leuten wird das Thema immer wieder aufgreifen. Das wird ihn für den Rest seiner Karriere verfolgen.»

Djokovic drückt aber auch seinen Respekt für den italienischen Überflieger aus: «Er geht gut damit um, dominiert weiter und gewinnt Grand-Slam-Turniere.» Den Medienrummel bewältige der 14 Jahre jüngere Sinner «sehr reif».
Djokovic: «Damals hätte mich kein Spieler schlagen können»
Doch auch über sich selbst spricht Djokovic offen. Die Frage, ob er der beste Tennisspieler aller Zeiten sei, will er zwar nicht beantworten: «Das müssen andere bewerten.» Dafür spricht er über 2015 bis Mitte 2016 als beste Phase seiner Karriere.
«Damals hätte mich kein Spieler der Tennis-Geschichte schlagen können.» Eine Aussage, die in den Social-Media-Kommentaren mit zahlreichen Bildern zu Stan Wawrinka – oder seinen Hosen – kommentiert wird.

Der Schweizer fügte Djokovic im French-Open-Final 2015 die einzige Major-Niederlage in dieser Zeitspanne zu. Die restlichen 41 Grand-Slam-Spiele konnte er tatsächlich alle gewinnen – und sicherte sich damit fünf Grand-Slam-Titel in anderthalb Jahren.
















