EHC Thun erkämpft sich einen Punkt gegen Huttwil
Quasi als Dessert zum Jahresende empfing der EHC Thun am Samstag das formstärkste Team der MyHockey League im Grabengut.

Das Wichtigste in Kürze
- Hockey Huttwil geht im Grabengut durch ein umstrittenes Tor in Führung.
- Im Mitteldrittel erhöhen die Gäste, die Thuner können danach aber gleichziehen.
- Am Ende verliert der EHC Thun nach sieben Sekunden in der Verlängerung.
Die junge Mannschaft des EHC Thun zeigt in dieser Saison bislang mehrheitlich erfreuliche Leistungen. Zuletzt gab es zwei Siege in Serie im heimischen Grabengut. Das dritte Heimspiel innert acht Tagen brachte aber einen echten Brocken ins Grabengut.
Hockey Huttwil gewann zuletzt sieben Partien in Folge und schlug dabei unter anderem Meister und Tabellenführer Seewen. Im letzten Aufeinandertreffen Anfang November konnten die Thuner in Huttwil reüssieren. Der EHC Thun ging mit einem guten Gefühl in das letzte Spiel des Jahres.
Phantomtor führt zum 0:1
Dennoch sind es zu Beginn die Gäste aus dem Oberaargau, die besser starten. Nach zwei Minuten kommt Kilchenmann zu einer Doppelchance. Kurz vor Drittelsmitte scheitert Huttwil-Topscorer Braus im Slot.
Die Huttwiler sind bis dahin das bessere Team und erzwingen kurz darauf ein erstes Powerplay. In diesem bauen die Gäste grossen Druck auf, können die Führung aber nicht realisieren.

Zwei Minuten vor der Pause pariert Thun-Goalie Graf stark bei einem tückischen Ablenker. 17 Sekunden vor der ersten Pause folgt dann der grosse Aufreger des Abends: Das umstrittene 0:1 für Hockey Huttwil.
Ein Huttwil-Stürmer stochert bei Graf nach und bugsiert die Scheibe an den Pfosten. Der Schiedsrichte pfeift ein erstes Mal, bevor die Scheibe am Pfosten ist. Wahrscheinlich, weil er die Scheibe unter dem Fanghandschuh von Graf vermutet.
Als die Scheibe dann vom Pfosten wegprallt, folgt ein zweiter Pfiff und der Entscheid auf Tor. Graf hatte die Scheibe zwar nicht blockiert, das Spielgerät ging danach aber auch nicht ins Tor. Das Unverständnis der Thuner Akteure ist gross.
Ein unglücklicher Entscheid des Unparteiischen, der einen eher schlechten Winkel auf die Szene hatte. Fehler sind allerdings menschlich: Die Thuner hatten sich vorab durch einen Eigenfehler selbst in diese Bredouille gebracht.
Braus erhöht für Huttwil
Der Fehlentscheid weckt im Mitteldrittel beim EHC Thun eine gesunde Wut im Bauch. Das Heimteam spielt nun etwas aggressiver und kann das Spielgeschehen vermehrt in die Huttwiler Zone verlagern.

Nach 26 Spielminuten donnert Verteidiger Schweingruber den Puck an die Latte. Eine Zeigerumdrehung später scheitert Gyger nach toller Vorarbeit von Lovecchio an Huttwil-Goalie Wyss.
Nach Spielmitte sind es aber die Gäste, die treffen. Braus erobert die Scheibe, erhält sie vor dem Tor wieder und lupft sie über Graf hinweg ins Netz. Der EHC Thun wird trotz Leistungssteigerung kalt geduscht.
Rossel und Schweingruber gleichen aus
Die Berner Oberländer lassen sich nicht hängen. Sekunden vor der zweiten Pause bringt Verteidiger Inniger die Scheibe aufs Tor. Der Puck spickt in die Luft, Rossel schlägt sie in Baseball-Manier ins Netz.
Im Schlussdrittel lechzen die Thuner nach dem Ausgleich. Nach 45 Minuten nutzt Schweingruber ein wenig Platz aus und erzielt mit einem satten Schuss den Ausgleich. Die über 500 Fans im Grabengut jubeln und sind nun heiss auf den Sieg.

Kelian Fiebiger hat wenig später die Chance auf die erstmalige Führung. Aber auch die Gäste kommen zu guten Gelegenheiten. 15 Sekunden vor der Schlusssirene hätte Topscorer Christen beinahe das Siegestor für den EHC Thun erzielt.
So geht es jedoch in die Verlängerung. Die Geschichte in der Überzeit ist rasch erzählt: Huttwil gewinnt das Bully, Braus lanciert Bieri, welcher Graf bezwingt.
Nur sieben Sekunden Verlängerung brauchen die Oberaargauer, um sich den Zusatzpunkt zu sichern. Der EHC Thun wird für seine Aufholjagd immerhin mit einem Punkt belohnt.
EHC Thun feiert Weihnachten auf Rang fünf
Die MyHockey League geht nun in die Weihnachtspause. Der EHC Thun überwintert auf Rang fünf mit sieben Punkten Vorsprung auf den Playoff-Strich.
Nach den besinnlichen Tagen geht es im Rennen um die Playoffs am 7. Januar weiter. Dann empfängt der EHC Thun den HC Franches-Montagnes im Grabengut.













