Formel 1: Wie Verstappen wieder zum WM-Kandidaten wurde
Nach der Sommerpause der Formel 1 hat Max Verstappen zum grossen Comeback angesetzt. Der Red-Bull-Star hat dabei aber auch tatkräftige Mithilfe von McLaren.

Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen ist fünf Rennen vor Schluss plötzlich wieder ein WM-Kandidat.
- Wie konnte der Holländer die Lücke zu McLaren so schnell schliessen?
- Die Antwort: McLaren leistet sich Fehler – Verstappen aktuell nicht.
Man musste sehr mutig sein, um nach Rang neun beim Ungarn-GP vor der Sommerpause auf Weltmeister Max Verstappen zu setzen. Fünf Rennen später ist der Holländer plötzlich wieder mittendrin im Titelkampf. Eine bemerkenswerte Trendwende – und etwas McLaren-Schützenhilfe – machen die Formel 1 wieder spannend.
Die Punkte-Ausbeute des Holländers seit seinem Heim-GP in Zandvoort beträgt satte 119 Punkte. Wer hat im gleichen Zeitraum ebenfalls 119 Punkte geholt? Richtig – beide McLaren-Piloten zusammen! Oscar Piastri holte inklusive Zandvoort-Sieg 62 Zähler, sein Teamkollege Lando Norris immerhin 57.

Verstappen war in den letzten fünf Grands Prix nie schlechter als Zweiter. Dreimal stand er auf der Pole Position und gewann jeweils auch. Seit dem Piastri-Sieg in Zandvoort hat Verstappen binnen vier Rennen satte 64 Punkte auf den WM-Leader aufgeholt. Der Rückstand auf den Australier ist in diesem Zeitraum auf 40 Punkte geschmolzen.
Verspielt McLaren seinen WM-Titel?
Das Stichwort für Red Bull – und Verstappen in der Formel 1 im Allgemeinen – lautet Maximierung: Der Holländer holt seit dem Zandvoort-GP gnadenlos aus jedem einzelnen Rennwochenende das Maximum heraus. Fehler sucht man beim vierfachen Weltmeister aktuell vergeblich.

Ganz anders McLaren, wo nach der Sommerpause plötzlich der Wurm drin ist: Stallorder-Chaos nach einem Boxenstopp-Patzer in Monza, Piastris Debakel-Wochenende in Baku. Dann die teaminterne Mini-Kollision in Singapur, dann der Sprint-Nuller in Austin. Und im US-Grand-Prix war WM-Leader Piastri als Fünfter nur eine Fussnote.
Der Formel 1 winkt ein Titel-Thriller
Bei McLaren steht man im Saisonfinish vor einem unangenehmen Problem: Piastri liegt nur noch 14 Punkte vor Norris, der Australier ist seit Monza im absoluten Formtief. Aber zum Wasserträger wird er sich angesichts der vieldiskutierten Gleichbehandlung bei McLaren nicht degradieren lassen.

Sowohl Piastri als auch Norris sind im WM-Kampf gegen Max Verstappen also vorerst auf sich alleine gestellt. Und der Holländer fährt sich gerade in einen Rausch, liefert ein perfektes Rennen nach dem anderen ab. Wohin das führen kann, hat die Formel 1 in den letzten Jahren schon öfter gesehen ...