Formel 1: Wer gewinnt den Dreikampf um den Weltmeistertitel?
Der WM-Kampf in der Formel 1 wird immer heisser. Drei Fahrer haben reelle Chancen auf den Titel. Nau.ch liefert die Argumente.

Das Wichtigste in Kürze
- Oscar Piastri, Lando Norris oder Max Verstappen – wer wird Formel-1-Weltmeister?
- Das WM-Rennen ist nach teils wilden letzten Wochen alles andere als langweilig.
- Bei Nau.ch finden sich Argumente für alle drei Kandidaten.
Es wird immer heisser! Nur noch 40 Punkte trennen die drei WM-Spitzenreiter in der Formel 1. Der Vorsprung von Oscar Piastri auf McLaren-Kollege Lando Norris beträgt 14 Zähler, weitere 26 Punkte dahinter folgt Max Verstappen.

Fünf Grand Prix und zwei Sprintrennen stehen noch aus. Weiter geht es an diesem Wochenende in Mexiko, wo am Sonntagabend (21 Uhr) das Rennen ansteht.
Welcher Fahrer kürt sich Ende Saison zum Weltmeister? Die Sportredaktion von Nau.ch ist sich fünf Runden vor Schluss alles andere als einig.
Nicola Wittwer, Sportredaktor
«Vor der Sommerpause war Oscar Piastri mein klarer Favorit auf den WM-Titel. Nach der Pause – und Norris' Zandvoort-Nuller – erst recht. Zwei Monate später kann ich keinen Favoriten mehr nennen – zu offen scheint mir der Kampf um die Krone.
Trotzdem: Ich setze weiterhin auf den Australier.
Irgendwann wird Piastri die Kurve wieder kriegen. Bestenfalls schon dieses Wochenende in Mexiko, sonst in Brasilien. Ein Podestplatz und ein solides Rennen reichen, um dem 24-Jährigen Punkte und Sicherheit zurückzugeben.

Dass Piastri zuletzt unter seinem Niveau fuhr, ist offensichtlich. Hier sehe ich ein Argument für den aktuellen WM-Leader: Er muss «nur» wieder seine normale Klasse zeigen – schon stehen die Chancen auf die weitere WM-Führung gut.
Und nicht vergessen: Der McLaren-Pilot gewann schon die Formel 2 und Formel 3. Ein Titelkampf ist für Piastri also nichts Neues.
Kommt seine Konstanz wieder zurück, ist Verstappens 40-Punkte-Rückstand schlicht zu gross. Gegen Norris spricht, dass er bislang zu wenig Rennen gewinnt, um in grossem Stil von Piastris Schwächen zu profitieren.
Aus diesen Gründen entscheiden noch immer Oscar Piastris Leistungen über den WM-Titel.»
Ronny Reisch, Sportredaktor
«Für mich ist klar: Der WM-Titel geht in diesem Jahr an Lando Norris.
Die Aufholjagd von Verstappen ist beeindruckend – das Momentum spricht für den Niederländer. Er hat die Lücke verkleinert, die McLaren wird der Red-Bull-Pilot aber nicht mehr überholen.
Im internen Titelkampf sehe ich die Vorteile dann klar bei Norris. Der Brite ist der solidere Fahrer und bringt – trotz seiner erst 25 Jahre – bereits viel Erfahrung mit. Und seit der Saison-Mitte ist der Brite auch teamintern wieder klar der bessere Fahrer. Ohne den Motorschaden in Zandvoort wäre er schon vor Piastri.

Im letzten Jahr war Norris hinter Verstappen der zweitbeste Fahrer im Feld. Wenn er den Aufwärtstrend der letzten Jahre fortsetzt, ist der Weltmeistertitel die logische Konsequenz.
Die Konstanz wird Norris zum Weltmeister machen. Er hat bewiesen, dass ihn Rückschläge nicht aus der Bahn werfen und er mit guten Resultaten antwortet.
Was dem Briten aktuell fehlt, ist ein Sieg – auf den wartet er seit August. Der sechste GP-Erfolg der Saison würde den nötigen Schub für den perfekten Endspurt geben.»
Mathias Kainz, Sportredaktor
«Ich hätte vor der Sommerpause nicht gedacht, dass Max Verstappen in dieser Saison nochmals zum WM-Kandidaten wird. Ja, ein Rückstand von 40 Punkten ist fünf Rennen vor Schluss immer noch stattlich.
Aber wer, wenn nicht Verstappen, könnte so eine Lücke schliessen? Der Holländer ist fahrerisch selbst unter den Besten der Besten in einer eigenen Klasse.
Zudem entsteht der Eindruck, dass man sich bei McLaren seiner Sache zu sicher war. Die Entwicklung für 2025 hat man offenbar frühzeitig zugunsten von 2026 eingestellt. Bei Red Bull hingegen bringt man immer noch kleine Updates an den RB21.

Der grösste Faktor ist in meinen Augen aber die Psychologie: Nur Verstappen kann im Titelkampf befreit fahren, hat eigentlich nichts zu verlieren. Und er muss keine zusätzliche Rücksicht auf einen Teamkollegen nehmen.
Klar, einen Fehler oder einen Nuller – auch einen unverschuldeten – kann sich Max Verstappen nicht leisten. Aber er spart sich auch die Zahlenspielchen. Für ihn gibt es nur eine Parole: Gewinnen.
Gut möglich, dass die Welt in der Formel 1 schon am Sonntag in Mexiko ganz anders aussieht. Aber ich traue Verstappen das Titel-Wunder durchaus noch zu.»
















