Max Verstappen stichelt: «Würde immer eine klare Nummer 1 wählen»
Um ein Haar hätte McLaren einen sicher geglaubten WM-Titel noch an Max Verstappen verloren. Der Holländer sieht einen strategischen Fehler dahinter.

Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen hat das Vorgehen von McLaren im Formel-1-Titelkampf kritisiert.
- Als Teamchef hätte er sich auf eine klare Nummer 1 festgelegt, so Verstappen.
- Die «Papaya-Regeln» hätten ihn im Titelkampf gehalten, meint der Holländer.
Mickrige zwei Punkte haben Max Verstappen am Ende einer langen Formel-1-Saison von seinem fünften WM-Titel getrennt. Der Holländer musste sich haarknapp gegen Lando Norris geschlagen geben. Und das, obwohl Verstappen zwischenzeitlich mehr als 100 Punkte Rückstand auf Norris' Teamkollegen Oscar Piastri hatte.
McLaren liess seine beiden Fahrer aber bis zum letzten Saisonrennen frei gegeneinander fahren. Schliesslich hatten sowohl Norris als auch Piastri auch beim Final in Abu Dhabi noch Chancen auf den WM-Titel. Verstappen hält das für einen der Gründe, warum er ebenfalls noch vom Titel träumen durfte.

«Wenn man alleine fährt, kann man angreifen, man kann viel aggressiver sein», so Verstappen zu «Viaplay». Die beiden McLaren-Piloten hätten hingegen die vielzitierten «Papaya-Regeln» im Zweikampf miteinander bedenken müssen. «Wenn die Autos gleich stark sind, wünsche ich beiden viel Glück. Dann können sie es wirklich untereinander ausmachen.»
Max Verstappen: «Wenn ich Teamchef wäre ...»
Verstappen verrät aber auch, dass er mit diesem Zugang nicht viel anfangen kann. «Wenn ich Teamchef wäre, würde ich eine klare Nummer eins und eine klare Nummer zwei wählen.» Denn Norris und Piastri hätten einander im Saisonverlauf immer wieder Punkte gekostet und für strategische Kopfschmerzen bei McLaren gesorgt.

Es sei zwar wichtig, zwei starke Fahrer zu haben – auch für die Team-Wertung. «Natürlich muss die Nummer zwei auch genug Punkte holen, damit man um den Konstrukteurs-Titel mitfahren kann.» Das war in diesem Jahr ein Problem bei Red Bull – Verstappen holte 421 der insgesamt 451 Punkte seines Teams.
McLaren hielt Max Verstappen im Titelkampf
Letztlich hätte McLaren in Verstappens Augen von einer klaren Team-Hierarchie profitieren können. Denn dann wäre die Fahrer-WM vielleicht früher zugunsten von Lando Norris oder sogar Oscar Piastri entschieden gewesen. Stattdessen wurde es im Finish nochmals richtig dramatisch.

«Da McLaren zwei Fahrer hatte, haben sie mit ihrer Strategie einige Dinge verschenkt», so die Analyse von Verstappen im Rückblick. «Davon haben wir natürlich profitiert.» Am Ende fehlte Red Bull aber vielleicht auch eine starke Nummer zwei. Denn Yuki Tsunoda konnte den McLaren-Fahrern im Titelkampf keine Punkte streitig machen ...
















