Formel 1 vor Hybrid-Aus? Scharfe Warnung von Audi-Chef Döllner
Die Formel 1 debattiert hinter den Kulissen über eine Abkehr von den Hybrid-Motoren. Audi positioniert sich nun klar gegen eine solche Reglements-Kehrtwende.

Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Automobil-Gigant Audi steigt 2026 als Werksteam in die Formel 1 ein.
- Eine Reglements-Debatte könnte das Projekt aber schon jetzt gefährden.
- Audi-CEO Gernot Döllner spricht sich deshalb klar für Regel-Stabilität aus.
Drei Rennen lang gibt es das Schweizer Traditions-Team Sauber noch in der Formel 1. Dann endet die Saison 2025 – und damit eine Ära: Ab 2026 wird das Schweizer Team offiziell zum Audi-Werksteam, der deutsche Automobil-Gigant ist schon jetzt alleiniger Eigentümer der Sauber-Truppe.
Die Ambitionen für das deutsche Projekt sind enorm: Binnen fünf Jahren soll das Audi-Team in der Formel 1 um den WM-Titel fahren. Die Motoren dafür entstehen in Neuburg an der Donau in Deutschland. In Hinwil in der Schweiz soll bis 2030 ein Weltmeistertaugliches Chassis entstehen.

Aber gibt es das Audi-Werksteam überhaupt so lange? Nicht nur die finanzielle Schieflage des Mutterkonzerns Volkswagen lässt ein grosses Fragezeichen hinter der Audi-Zukunft stehen. Auch die Formel 1 selbst könnte die Marke mit den vier Ringen binnen weniger Jahre wieder vergraulen.
Ist die Audi-Zukunft in der Formel 1 schon in Gefahr?
Denn die Königsklasse des Motorsports debattiert mit einiger Ernsthaftigkeit über eine Abkehr von den unbeliebten Hybrid-Motoren. FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wagte Anfang des Jahres einen Vorstoss in Richtung V10-Triebwerke. Der blitzte ab, der zweite Vorschlag – V8-Verbrenner mit Mini-Hybrid-Komponente – gewinnt aber Traktion.

Und zwar genug Traktion, dass man sich bei Audi genötigt sieht, sich gegen einen solchen Wechsel auszusprechen. «Wir haben klar kommuniziert, dass wir mit dem Reglement ab 2026 sehr zufrieden sind», so Konzern-Chef Gernot Döllner zu «Motorsport-Total». «Und wir benötigen Stabilität über mehrere Jahre.»
Motoren-Wende vor 2029 «ergäbe wirtschaftlich keinen Sinn»
Genau diese Stabilität sieht Döllner mit den Diskussionen um eine V8-Motoren-Wende in Gefahr. «Ein fundamentaler Regelwechsel binnen zwei Jahren wäre wirtschaftlich nicht darstellbar. Nicht nur für uns, sondern für alle Teams», stellt der Audi-Boss klar. «Falls es ein nächstes Regelwerk gibt, muss dieses zeitlich weiter in der Zukunft liegen.»

«2029 oder 2030, und nicht früher», präzisiert Döllner die zeitliche Abfolge. «Alles andere ergäbe wirtschaftlich keinen Sinn. Das Reglement war ein entscheidender Faktor für unsere Entscheidung, in die Formel 1 einzusteigen. Ebenso wichtig sind die Budgetobergrenze und die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen – das ist zentral.»
















