Sauber und Audi im Hintertreffen? Binotto: «Nicht der beste Motor»
Nächste Saison wird Sauber in der Formel 1 zum Audi-Werksteam. Der Team-Projektleiter Mattia Binotto dämpft aber die Erwartungen an den neuen Audi-Motor.

Das Wichtigste in Kürze
- Audi steigt 2026 als Motoren-Hersteller in die Formel 1 ein.
- Der deutsche Hersteller hat den Schweizer Rennstall Sauber übernommen.
- Projektleiter Mattia Binotto dämpft aber die Erwartungen an den Audi-Motor.
Bisher läuft die letzte Saison von Sauber unter dem eigenen Namen nicht nach Wunsch. Der Schweizer Rennstall wartet seit dem Regen-Chaos beim Saisonauftakt in Australien auf Punkte. Auch beim Monaco-GP verpassten Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto die Top-Ten-Platzierungen deutlich.
Es war der letzte Auftritt des Rennstalls unter dem Namen Sauber im Fürstentum. Ab dem nächsten Jahr tritt das Team aus Hinwil dann als Werks-Mannschaft von Audi an. Der deutsche Hersteller ist schon jetzt Eigentümer des Schweizer Rennstalls. Kommende Saison liefert Audi auch den Antriebsstrang.

Der Projektleiter Mattia Binotto hat die Erwartungen an das neue Triebwerk gegenüber «Motorsport.com» nun aber gedämpft – und warnt im gleichen Zug sogar vor einer erneuten Dominanz-Periode eines Herstellers. Für Binotto ist nicht auszuschliessen, dass Mercedes wie 2014 meilenweit voran sein könnte.
Binotto befürchtet erneuten Motoren-Wettkampf
«Die Herstellung von Power Units ist viel komplexer und komplizierter, als man sich das als Zuschauer vorstellen kann. Ich weiss das sehr gut, weil ich Motoreningenieur war», so der frühere Ferrari-Teamchef. «Jetzt betreten wir aber etwas extrem Fortschrittliches, das es so noch nie gegeben hat.»

Die nächste Motoren-Generation in der Formel 1 setzt auf mehr Power aus der elektrischen Komponente des Hybrid-Antriebs. «Deshalb werden wir einen höheren Schwierigkeitsgrad vorfinden», so Binotto über das neue Reglement. «Wir werden die Kultur des Motors ändern müssen, und das wird nicht einfach sein.»
Sauber wird «nicht die beste Antriebseinheit haben»
Bei Audi konzentriere man sich aber nicht auf die Konkurrenz, sondern nur auf den eigenen Motor. «Wir wissen, dass 2026 nicht das Jahr sein wird, in dem wir an der Spitze stehen werden. Wir werden nicht die beste Antriebseinheit haben», dämpft Binotto die Hoffnungen. «Aber der eingeschlagene Weg ist der richtige, da bin ich mir sicher.»

Der in Lausanne geborene Italiener erinnert an die Einführung der jetzigen Hybrid-Motoren im Jahr 2014. «Am Anfang war es eine Motoren-Meisterschaft, denn Mercedes hatte den Unterschied gemacht. Das ist eine Situation, die wieder passieren könnte», glaubt der Sauber-Projektleiter.