Mercedes-Teamchef Toto Wolff enthüllt, wie die Planungen für die kommende Motoren-Generation der Formel 1 aussehen. Der Hybrid-Faktor rückt in den Fokus.
Mercedes Formel 1 Motor
Die Hybridmotoren, die Mercedes zwischen 2014 und 2018 in der Formel 1 eingesetzt hat. - Mercedes AMG F1
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen des Österreich-GP wurde über die nächste Formel-1-Motorengeneration verhandelt.
  • Mercedes-Teamchef Toto Wolff verrät: Die Hybrid-Komponente wird noch bedeutsamer.
  • Am V6-Turbo-Konzept soll auch nach 2025 festgehalten werden.

Ab der kommenden Saison gelten in der Formel 1 umfassende neue Regeln, die vor allem das Überholen leichter machen sollen. Aber schon 2025 steht der nächste grosse Umbruch bevor – dann soll nämlich die nächste Motoren-Generation eingeführt werden.

Formel 1 2022
So soll die Formel 1 ab 2022 auf der Rennstrecke aussehen.
Formel 1 2022
So soll die Formel 1 im Jahr 2022 aussehen.
Formel 1 2022
Das neue Konzept für die Formel 1 ab 2022 soll neue Teams anlocken.

Dass die Formel-1-WM auch auf absehbare Zeit nicht vom Hybrid-Konzept abrücken wird, war längst klar. Beim Österreich-GP verhandelten die Motoren-Hersteller Mercedes, Ferrari und Renault über die Einzelheiten. Auch Audi und Porsche waren vertreten.

Formel 1 bleibt ein Hybrid-Rennsport

Mercedes-Teamchef Toto Wolff lässt nun durchblicken, in welche Richtung sich die Formel 1 entwickeln wird. «Wir wollen Kosten sparen, also können wir das Rad nicht neu erfinden», so der Österreicher gegenüber «Motorsport.com».

Toto Wolff Formel 1
Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, am Rande des Österreich-GP der Formel 1. - Mercedes AMG F1

Deshalb wird man am grundlegenden Konzept – V6-Turbomotor mit Hybrid-Ergänzung – wohl nicht rütteln. «Wir bleiben beim V6-Format, aber die elektronische Komponente wird massiv vergrössert.»

Aktuell sind in einem Formel-1-Motor zwei Hybridantriebe verbaut – die MGU-K und die MGU-H. Erstere wandelt beim Bremsvorgang kinetische Energie in Elektrizität um, letztere speist sich aus der Hitze, die der Turbolader freigibt.

Wolff: «Hightech macht den Sport attraktiver»

Vor allem die MGU-H dürfte bei der nächsten Motoren-Generation Geschichte sein. Das Modul ist kostspielig und fehleranfällig, ausserdem nicht sonderlich strassenrelevant. Stattdessen dürfte eine leistungsfähigere kinetische Rückgewinnung zum Einsatz kommen.

Formel 1 Max Verstappen
Seit 2014 setzt die Formel 1 auf 1,6-Liter-V6-Turbomotoren mit Hybridantrieb.
Formel 1 Alonso Schumacher
Von 2006 bis 2013 kamen 2,4-Liter-V8-Motoren zum Einsatz.
Formel 1 Michael Schumacher
Zwischen 1996 und 2005 waren in der Königsklasse 3,0-Liter-V10-Motoren vorgeschrieben.
Von 1989 bis 1994 durften nur 3,5-Liter-Saugmotoren verwendet werden – die Zylinderzahl war freigegeben.
Von 1980 bis 1988 dominierten Turbomotoren – sie waren auf 1,5 Liter Hubraum beschränkt, aber deutlich stärker als die 3,5-Liter-Saugmotoren.

Eine Abkehr vom Hybrid-Konzept war laut Wolff nie ein Thema. «Wir können keine Benzin-Brüder mit schreiend lauten Motoren sein, wenn alle erwarten, dass wir elektrisch werden.» Aber: Die Verbrennungsmotoren der Formel 1 setzen künftig auf nachhaltigen Sprit.

Machen die Hybridmotoren die Formel 1 attraktiver?

Wolff glaubt zudem, dass die Hybridmotoren die Formel 1 für ein junges Publikum attraktiver machen. «Für die jüngeren Fans steht die Formel 1 für Hightech. Wir gehen weg von den Gladiatoren, hin zu Kampfflugzeugen, die über die Strecke rasen.»

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