Formel 1 denkt über Rückkehr zu V8-Motor nach – Ende der Hybrid-Ära?

Kehrt die Formel 1 in einigen Jahren zu den bei Fans und Fahrern immer noch populären V8-Motoren zurück? F1-Chef Stefano Domenicali hat ein spektakuläres Comeback der brachialen Triebwerke zumindest angedeutet. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass bei den Fans nach wie vor Sehnsucht nach dem Motorenlärm der Vergangenheit herrscht.

Und Domenicali schliesst zumindest nicht aus, dass dieser Lärm in naher Zukunft ein Comeback feiert. Gegenüber «Motorsport.it» stellt der Ex-Ferrari-Teamchef in Aussicht, dass sich die Formel 1 mit dem Thema befassen werde. Anlass dafür ist der Umstieg auf vollständig nachhaltigen Treibstoff ab der Saison 2026.

«Sobald das Reglement für 2026 feststeht, werden wir über die nächsten Schritte nachdenken. Zum Beispiel über die Motoren für 2030», so Domenicali. Und dabei könnte es zu einer Abkehr von den bei Fahrern und Fans gleichermassen unbeliebten Hybridmotoren kommen, wie Domenicali gesteht.

«Es ist eine persönliche Überlegung von mir, die ich noch nicht mit den Teams geteilt habe», so der Formel-1-Boss. «Mit der FIA haben wir bereits darüber gesprochen. Wenn nachhaltige Kraftstoffe funktionieren, müssen wir sorgfältig abwägen. Machen wir mit der Hybridtechnologie weiter, oder gibt es bessere Lösungen?»

Eine mögliche Lösung soll eben eine Rückkehr zu den populären V8-Triebwerken sein, die zuletzt 2013 eingesetzt wurden. Das Hauptargument gegen die 3-Liter-Sauger war deren Umweltauswirkungen. Mit dem Umstieg auf nachhaltige Treibstoffe würde das in der Formel 1 allerdings wegfallen.

Zudem bieten die Hybridmotoren bei Weitem nicht nur Vorteile: Die Hybridkomponenten der Formel-1-Triebwerke sind sündteuer und hochkomplex. Dazu wiegen die Elektrobauteile rund 30 Kilogramm. Und für die Autohersteller haben die Hybrideinheiten in Sachen Strassenrelevanz kaum einen Wert.

Eine Abkehr vom Hybridmotor würde die Autos in der Formel 1 also kostengünstiger und leichter machen. Letzteres wiederum senkt den Spritbedarf, was dem «grünen» Anstrich der Formel 1 hilft. Und sowohl in Sachen Fahrverhalten als auch beim Sound-Erlebnis konnte der V6-Turbo mit seinen Vorgängern nie mithalten ...