Deutschland überstellt mutmasslichen Kriegsverbrecher nach Den Haag
Ein mutmasslicher lybischer Kriegsverbrecher wurde von Deutschland nach Den Haag überstellt. Dort soll ihm der Prozess gemacht werden.

Deutschland hat einen mutmasslichen libyschen Kriegsverbrecher an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) überstellt. Das teilte das Gericht am Montag in Den Haag mit. Chalid Mohammed Ali al-Hischri werden unter anderem Mord, Folter und Vergewaltigung vorgeworfen.
Nach Angaben des Gerichts soll er der Leitung des Mitiga-Gefängnisses in Tripolis angehört haben, in dem laut Anklage von 2015 bis 2020 etliche Häftlinge misshandelt wurden. Al-Hischri soll daran selbst beteiligt gewesen sein und entsprechende Befehle gegeben haben.
Der Verdächtige war im Juli am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) von der Bundespolizei aufgrund eines Haftbefehls des IStGH festgenommen worden. Eine vom UN-Sicherheitsrat berufene Experten-Kommission hatte von willkürlichen Verhaftungen, Konfiszierung von Eigentum und sexueller Erniedrigung gefangener Frauen durch männliche Wärter berichtet.
In Libyen war nach dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Bis heute kämpfen unzählige Milizen und zwei verfeindete Regierungen um Macht und Einfluss.










