Ferrari – Leclerc verteidigt Hamilton: Ungarn-Debakel war «Ausnahme»
Der Wechsel von Mercedes zu Ferrari hat sich für Lewis Hamilton bislang noch nicht gelohnt. Teamkollege Charles Leclerc nimmt den Rekordweltmeister in Schutz.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton verpasst beim Ungarn-GP erstmals in dieser Saison die Top-Ten.
- Der Rekordweltmeister kommt bei Ferrari in seiner ersten Saison nicht in die Gänge.
- Von Teamkollege Charles Leclerc gibt es nun aber Rückendeckung.
Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton erlebte beim Ungarn-GP seinen bisherigen Ferrari-Tiefpunkt: Der Star-Neuzugang der Scuderia kam erstmals in dieser Saison in einem Grand Prix ausserhalb der Punkteränge ins Ziel. Nach einem verpatzten Qualifying reichte es für den 40-Jährigen auf dem Hungaroring nur zu Rang 12.
Schon am Samstag zeigte sich der Brite niedergeschlagen wie selten zuvor. Er legte Ferrari sogar einen Fahrerwechsel nahe – nicht zuletzt wegen seines Teamkollegen: Charles Leclerc hatte den zweiten Renner der Scuderia auf die Pole Position gestellt. Für den Monegassen reichte es am Sonntag aber dennoch nur zu Rang vier.

Zu Beginn der Sommerpause prasseln auf Lewis Hamilton nun von allen Seiten «gut gemeinte Ratschläge» ein. Ex-F1-Zampano Bernie Ecclestone etwa legte dem 40-Jährigen den Rücktritt nahe, denn er wirke müde. TV-Experte und Ex-F1-Pilot Martin Brundle bezeichnete Hamiltons Ferrari-Leiden als «schwer mitanzusehen».
Das lange Warten bei Ferrari geht weiter
Rückendeckung erhält der Formel-1-Rekordweltmeister aber von seinem Teamkollegen. «Letztendlich sind wir ein Team», so Charles Leclerc nach dem enttäuschenden Ungarn-GP. «Und so sehr ich auch vor Lewis ins Ziel kommen möchte: Ich möchte vor allem doch, dass wir beide erfolgreich sind und dass Ferrari erfolgreich ist.»

Auf Erfolge wartet die Scuderia schon lange – der letzte WM-Titel ist jener von Kimi Räikkönen im Jahr 2007. In dieser Saison wird die mittlerweile 18 Jahre andauernde Durststrecke wohl nicht enden. Zum Vergleich: Die längste titellose Periode von Ferrari in der Formel 1 waren 21 Jahre von 1979 bis 2000.
War Ungarn die einzige Sieg-Chance 2025?
Mit Hamilton wollte man in Maranello eigentlich das lange Warten beenden. Von Siegen oder gar WM-Titeln ist beim 40-Jährigen aktuell aber keine Rede. Trotzdem glaubt Leclerc weiter an seinen legendären Stallgefährten. «Es war ein schwieriges Wochenende für Lewis, aber ich zweifle nicht daran, dass es eine Ausnahme war», so der Monegasse.

Die zweite Saisonhälfte werde viel positiver verlaufen, ist sich Leclerc sicher. Zugleich rechnet der 27-Jährige aber nicht damit, dass die Scuderia um Siege kämpfen wird. «Wir wussten, dass es wahrscheinlich die einzige Chance in dieser Saison war», blickt er auf den Ungarn-GP zurück. «Das macht die Frustration noch grösser.»