Ferrari-Teamchef: Lewis Hamilton «frustriert, nicht demotiviert»
Lewis Hamilton erlebt beim Ungarn-GP einen Tiefpunkt in seinem ersten Ferrari-Jahr: Erstmals kommt der Brite in dieser Saison ausserhalb der Top-Ten ins Ziel.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton verpasst erstmals in dieser Saison in einem Grand Prix die Top-Ten.
- Der 40-jährige Brite muss sich beim Ungarn-GP mit Rang zwölf begnügen.
- Teamchef Fred Vasseur verteidigt den Rekordweltmeister nach dem Rennen.
Eine bemerkenswerte Serie von Lewis Hamilton ist am Sonntag beim Ungarn-GP gerissen: Der Formel-1-Rekordweltmeister kommt erstmals in dieser Saison ausserhalb der Punkteränge ins Ziel. Bis auf die Disqualifikation beim China-GP hatte Hamilton in seiner ersten Ferrari-Saison an jedem Sonntag angeschrieben.
Hamilton hatte sich in einem verkorksten Qualifying nur Startplatz zwölf gesichert. Danach übte der 40-Jährige scharfe Selbstkritik, legte Ferrari sogar einen Fahrer-Tausch nahe. Im Rennen ging es für den Briten dann nicht nach vorne. Am Ende musste sich der siebenfache Weltmeister mit Rang zwölf begnügen.

Die Enttäuschung war Hamilton im Anschluss deutlich anzumerken. So sehr, dass sogar Teamchef Fred Vasseur für seinen Star-Neuzugang in die Bresche springen musste. «Ich muss ihn nicht motivieren – er ist frustriert, aber nicht demotiviert», verteidigte der Franzose den Rekord-Champion.
Enttäuschung bei Lewis Hamilton «verständlich»
«Ja, er hat hohe Ansprüche», so Vasseur über Lewis Hamilton. «Aber ich denke, das ist auch der Grund, warum er siebenmaliger Weltmeister ist. Er ist anspruchsvoll gegenüber dem Team, dem Auto, den Ingenieuren, den Mechanikern und auch mir gegenüber.» Und auch mit sich selbst sei Hamilton sehr streng.

Für die Enttäuschung bei Hamilton habe Vasseur – vor allem nach dem Qualifying – Verständnis. Schliesslich stellte Teamkollege Charles Leclerc den zweiten Ferrari auf die Pole Position. «Manchmal ist man direkt nach dem Rennen oder Qualifying sehr enttäuscht, und die erste Reaktion ist hart. Aber ich kann die Frustration verstehen», so Vasseur.
«Bin sicher, dass er zurückkommen wird»
Für Leclerc reichte es im Rennen trotz Pole Position nur zu Rang vier. Und das, obwohl Überholen auf dem Hungaroring als praktisch unmöglich gilt. «Wir sind alle frustriert», so das knappe Fazit von Vasseur nach dem Renn-Sonntag. Zumal der Vorsprung auf Mercedes in der Gesamtwertung wieder geschmolzen ist.

Bei der Scuderia glaubt man aber weiter fest daran, dass Hamilton seine Qualität nochmals zeigen kann. «Ich kann seine Frustration verstehen», versichert Vasseur. «Aber das ist normal, und ich weiss, dass er sich zurückmelden wird. Ich bin sicher, er wird zurückkommen und seine Leistung abrufen», so der Teamchef.