Das Coronavirus hält den Sport in Atem. Im Tessin wurde der Notstand ausgerufen – Lugano-Goalie David Da Costa spricht im Interview mit Nau.ch über die Lage.
Coronavirus Da Costa
David Da Costa hechtet nach einem Ball. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tessin herrscht der Notstand, beim FC Lugano wird daher nicht mal mehr trainiert.
  • Goalie David Da Costa über den Alltag und die Verantwortung gegenüber älteren Menschen.

David Da Costa hat mit seinen 33 Jahren schon viel erlebt. Mit dem FC Zürich wurde der Goalie zweimal Meister und einmal Cupsieger. Nach einigen Wechseln via Wohlen, Chiasso, Thun und Novara landet er 2017 beim FC Lugano. Dort ist er aktuell die Nummer zwei hinter Noam Baumann.

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David Da Costa im Tor des FC Lugano. Wegen des Coronavirus hechtet er aktuell nicht mal mehr im Training. - Keystone

Doch die aktuelle Situation ist auch für ihn komplett neu. Wegen des Coronavirus hat der Kanton Tessin den Notstand ausgerufen, beim FC Lugano wird nicht mal mehr trainiert!

Nau.ch: David Da Costa, habt ihr beim FC Lugano jetzt eigentlich Ferien?

David Da Costa: Ja, quasi. Bis Ende März ist der Betrieb sicher eingestellt. Heute Freitag sollen aber neue Infos folgen.

Nau.ch: Wie sieht der Alltag aus? Sind Sie zuhause?

David Da Costa: Ja, wird dürfen aktuell gar nichts machen. Der Kanton Tessin hat das so verordnet.

Rechnen Sie mit einem Abbruch in der Super League?

Nau.ch: Können Sie diese Massnahmen nachvollziehen?

David Da Costa: Es sind die richtigen Massnahmen um das Volk zu schützen. Wir jüngeren Menschen sind jetzt in der Verantwortung, zu den Älteren zu schauen und sie zu schützen.

Da Costa: «Coronavirus bedroht die Älteren»

Nau.ch: Haben Sie Angst vor dem Coronavirus ?

David Da Costa: Es kann jeden erwischen. Aber die Gefahr besteht ja vor allem für die älteren Menschen, nicht bei uns oder den Kindern.

Panikmacherei bringt nichts, aber wir müssen und die Regeln halten und nicht egoistisch sein. Es macht keinen Sinn, jetzt die Eltern oder Grosseltern zu besuchen.

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David «Piu» Da Costa ist beim Heimatklub FCZ immer noch sehr beliebt. - Keystone

Nau.ch: Denken Sie, dass die die Tessiner Massnahmen auch auf die Schweiz ausgeweitet werden?

David Da Costa: Ich denke schon. Im Tessin gibt es die Nähe zu Italien – aber auf der anderen Gotthard-Seite ist Deutschland nahe. Für den Bund ist es nicht einfach, dass ist eine komplett neue Situation.

Wichtig ist, dass wir den Kontakt zu älteren Menschen wirklich minimieren.

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«Rechne mit dem Abbruch»

Nau.ch: Wie geht es weiter in der Super League?

David Da Costa: Ich rechne damit, dass alles abgeblasen wird. Das Coronavirus verschwindet ja nicht einfach so.

Am besten wäre es, wenn man die EM ein Jahr verschieben würde. Dann hätten die Ligen mehr Zeit – aber das wird wohl eher schwierig werden.

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