Union Berlin hat jetzt schon mehr Punkte als in der Vorsaison. Der Klassenerhalt ist perfekt und der leidende Lokalrivale Hertha BSC klar distanziert. Da brauchen die Eisernen ein neues Ziel.
Der 1. FC Union Berlin möchte nun den Europapokal erreichen. Foto: Andreas Gora/dpa
Der 1. FC Union Berlin möchte nun den Europapokal erreichen. Foto: Andreas Gora/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Jetzt weiss auch Grischa Prömel richtig gut Bescheid.

Der olympische Silber-Held von Rio 2016 und Mittelfeld-Antreiber des 1. FC Union Berlin muss sich für seine einstige Unkenntnis in Europapokal-Fragen nicht mehr schämen.

Die Eisernen sind richtig heiss auf einen internationalen Startplatz und tragen ihr neues Ziel im Saisonendspurt der Fussball-Bundesliga nach dem nun auch rechnerisch perfekten Klassenerhalt erstaunlich offensiv zur Schau.

«Das wäre ein Traum», sagte Prömel nach dem wichtigen 2:1 gegen den VfB Stuttgart zur möglichen Qualifikation für die neue Conference League, von deren Existenz er vor wenigen Wochen in einer Pressekonferenz noch nichts gewusst hatte. «Wenn wir am Ende dann auch auf einem der Plätze stehen, sind wir super happy», sagte der 26-Jährige, der den Sieg gegen die Schwaben mit seinem Kopfballtor eingeleitet hatte.

Wortführer in Europa-Fragen ist ausgerechnet Trainer Urs Fischer, der bis vor wenigen Tagen dieses Thema mit Inbrunst noch weit von sich gewiesen hatte. Jetzt hat der Anreiz Conference League für den Schweizer offensichtlich Methode. Ohne Motivation für Grosses würde ein Leistungsabfall drohen, der die bislang nahezu perfekte Saison trüben könnte. «Es wäre falsch, wenn wir uns nicht entsprechend äussern würden», erklärte Fischer seine Taktik.

Nichts soll den Angriff auf Platz sieben stören. Auch deshalb geht Union um die Spiele am Mittwoch bei Borussia Dortmund und am Samstag gegen Werder Bremen in eine selbst auferlegte Hotelisolation. Das Schicksal von Lokalrivale Hertha BSC, der für 14 Tage eine Corona-Zwangspause einlegen muss, soll unbedingt vermieden werden. «Das ist schon hart», äusserte Fischer Mitgefühl. «Wir machen das, obwohl es nicht vorgeschrieben ist, auch zum Selbstschutz», sagte Manager Oliver Ruhnert.

Die Spieler ziehen mit bei Fischers Endspurt-Vorgabe, das wurde gegen die in Europa-Angelegenheiten total defensiven Stuttgarter deutlich. «Ein Ergebnis nach Plan», sagte Routinier Christian Gentner. «Ich finde es gut, dass er das gemacht hat», sagte Kapitän Christopher Trimmel zur klaren Positionierung. «Jetzt geht es ans Eingemachte.»

Momentan liegt Union nur wegen der weniger erzielten Tore punktgleich hinter Borussia Mönchengladbachh auf Platz acht. Der siebte Rang könnte die Berliner in die neue Conference League führen. Allerdings sind die ausstehenden Aufgaben gegen Borussia Dortmund, Werder Bremen, den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und RB Leipzig schwer.

«Ich habe nicht Angst vorm Restprogramm. Du musst gegen alle Mannschaften zweimal spielen. Jetzt ist es so, dass wir noch gegen vier von oben spielen, das ist nun mal so. Wir werden auch bei den Spielen versuchen, die Spiele zu gewinnen», versprach Fischer. In der Hinrunde gab es gegen diese Gegner durch drei Siege, ein Remis und eine Niederlage immerhin zehn Punkte. Die könnten für Europa reichen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Borussia MönchengladbachBVBBayer LeverkusenWerder BremenVfB StuttgartVfL WolfsburgUrs FischerRB LeipzigBundesligaTrainerAngstWolfEuroCoronavirus