Einmal mehr verliert die Schweizer Hockey-Nati gegen Deutschland ein wichtiges Spiel. Die Eishockey WM ist wie schon im Vorjahr nach dem Viertelfinal zu Ende.
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Wieder hat die Schweiz gegen Deutschland das Nachsehen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz scheidet an der Eishockey WM wie im Vorjahr im Viertelfinal aus.
  • Gegen Deutschland gibt es eine bittere 1:3-Niederlage.
  • Kurz vor Ende des 2. Drittels sorgt der Nachbar aus dem Norden für die Entscheidung.

Wieder platzt der Schweizer Medaillen-Traum an der Eishockey WM im Viertelfinal – zum vierten Mal in Folge!

Erzrivale Deutschland gewinnt das Ausscheidungsspiel im lettischen Riga wie schon vor zwei Jahren und zieht in den Halbfinal ein. Für die Hockey-Nati ist das Turnier enttäuschend früh zu Ende.

Schauen Sie die WM auch ohne Schweizer Beteiligung?

«Wir hatten so ein gutes Gefühl», sagt Christian Marti nach dem Spiel zu SRF. «Dann bringen es die anderen wieder fertig, uns zu schlagen. Es ist zum Kotzen.»

Trainer Patrick Fischer ist «enttäuscht von mir selber». Man habe es wieder nicht geschafft, die Mannschaft bereit zu kriegen. «Mich regt am meisten auf, dass wir denen recht geben, die uns vorwerfen, wir seien in den richtigen Spielen nicht bereit. Ich kenne die Spieler, sie können es.»

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Assistenztrainer Tommy Albelin (l) und Cheftrainer Patrick Fischer nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinal der Eishockey WM gegen Deutschland. - keystone

Man habe sich gegen Deutschland das eigene Bein gestellt – «einfach mühsam.»

Bertschy: «Scheisst einfach nur noch an!»

Auch bei Nino Niederreiter zeigt sich grosse Enttäuschung. «Wir haben sehr blöde Fehler gemacht», so der Captain. «Der Wille war da, aber ich glaube, die Geduld ging uns aus.» Man habe das Spiel schon früh entscheiden wollen, aber das gehe halt nur über 60 Minuten.

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«...dann kriegen wir mal wieder auf den Sack», zeigt sich Christoph Bertschy gegenüber SRF enttäuscht. - Screenshot SRF

«Das vierte Mal in vier Jahren so auszuscheiden, ist extrem bitter», sagt Christoph Bertschy gegenüber SRF. «Wir krampfen uns sechs Wochen lang den Arsch ab, sind gut im Turnier und am Tag X kriegen wir mal wieder auf den Sack. Das scheisst einfach nur noch an!»

Blödes Gegentor zum Start

Bereits der Start in die Partie verläuft zu zuungunsten der Schweizer. Nach einem Patzer von Goalie Robert Mayer in der 7. Minute gehen die Deutschen durch Kastner in Führung.

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Die Schweiz kassiert im Viertelfinal der Eishockey WM einen frühen Gegentreffer. - keystone

In der Folge übersteht die Schweiz eine Unterzahlsituation und macht Druck auf das gegnerische Tor. Deutschland-Goalie Niederberger hält seinen Kasten aber vorerst dicht.

Das ändert sich unmittelbar nach Beginn des 2. Drittels. Die Schweiz drückt stark auf den Ausgleich und schafft diesen sogleich auch. Jonas Siegenthaler ist erfolgreich.

Dann wird das Spiel von längeren Strafen geprägt.

Eishockey WM: Schweiz nutzt Powerplays nicht

Andres Ambühl muss wegen eines hohen Stocks vier Minuten auf die Bank. Die Schweiz übersteht die Unterzahl und kommt wenig später selbst zu einem langen Powerplay.

Deutschlands NHL-Star Moritz Seider muss nach einem zu harten Check gegen Gaëtan Haas unter die Dusche. Die Eisgenossen spielen fünf Minuten lang mit einem Mann mehr – doch es geschieht nichts.

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Der Schweizer WM-Viertelfinal gegen Deutschland ist emotional geladen. - keystone

Schlimmer: Kurz vor Ende des 2. Drittel bringt Peterka Deutschland wieder in Führung. Keine Minute später doppelt Sturm – in Unterzahl – nach.

In den letzten 20 Minuten kämpft die Hockey-Nati hartnäckig um den Anschlusstreffer. Ein defensiv stabiler Gegner lässt diesen aber nicht mehr zu.

Die Reise an der Eishockey WM ist für die Schweiz damit wieder früher als erhofft zu Ende. Im anderen Halbfinal setzen sich die USA gegen Tschechien mit 3:0 durch.

Nicht die erste bittere Niederlage gegen Deutschland

Das Viertelfinal-Duell gegen Deutschland hatte besondere Brisanz. Zwar ging die Schweiz in den letzten Jahren gegen Deutschland des Öfteren als Sieger vom Feld.

In den wichtigen Spielen (WM-Viertelfinals 2010/2021 und Olympia-Ausscheidungsspiel 2018) setzten sich aber die Deutschen durch.

Es wäre also noch eine Rechnung offen gewesen.

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