Die Schweiz blickt auf eine bewegte Vergangenheit an der Eishockey WM zurück. Die «Eisgenossen» gewannen bisher drei Silber- und acht Bronzemedaillen.
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Die Schweizer Hockey-Nati wartet noch auf einen WM-Titel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Hockey-Nati wartet noch auf einen Triumph an der Eishockey WM.
  • Drei Mal holten die «Eisgenossen» Silber – acht Mal belegte man Rang drei.

Die Schweizer Eishockey Nationalmannschaft nahm im Jahr 1920 zum ersten Mal an einer Eishockey WM teil. Es war gleichzeitige die erste WM-Austragung – und ebenfalls das Eishockey-Turnier der Olympischen Sommerspiele in Antwerpen (BEL).

Einen Weltmeistertitel konnte die Schweiz noch nie gewinnen. Drei Mal holten die «Eisgenossen» die Silbermedaille, acht Mal klassierte man sich auf dem dritten Rang.

Die Eishockey WM 2020 in Zürich und Lausanne wäre für die Schweiz das elfte Turnier im eigenen Land gewesen. Allerdings musste dieses wegen dem Coronavirus abgesagt werden. Bisher richtete die Schweiz die Weltmeisterschaft 1928, 1935, 1939, 1948, 1953, 1961, 1971, 1990, 1998 und 2009 aus.

Medaillengewinne in den Anfangsjahren

Die erste WM-Medaille gewann die Schweiz bereits 1928. Anlässlich der Olympischen Spiele in St. Moritz holte man Bronze.

Zwei Jahre später, an der Eishockey WM 1930, belegten die Schweizer erneut den dritten Platz. Es war gleichzeitig die erste WM-Austragung, welche unabhängig der Olympischen Spiele stattfand.

Auch in den folgenden Jahren gehörte die Schweiz an der Weltmeisterschaft zu den Medaillenkandidaten. 1935 gewann man an der Heim-WM in Davos Silber.

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Die Schweizer Hockey-Nati (ganz rechts) an der Eishockey WM 1935 in Davos.
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Die Spieler von Kanada errangen an der WM 1935 Gold.

Vor der Einstellung der Eishockey WM aufgrund des 2. Weltkriegs holte die Schweizer Eishockey Nati auch 1937 und 1939 die Bronzemedaille.

Auch kurz nach dem 2. Weltkrieg stellte die Schweiz eine starke Nationalmannschaft. Am Eishockey-Turnier der Olympischen Spiele 1948 in St. Moritz, welches auch als WM ausgetragen wurde, belegten die Eidgenossen erneut Rang drei.

An der WM 1950 und 1951 gewann die Schweiz Bronzemedaille sechs und sieben.

Das bisher letzte Mal konnte Rot-Weiss 1953 an der Weltmeisterschaft in Zürich und Basel über den dritten Schlussrang jubeln. Es war gleichzeitig für lange Zeit der letzte Medaillengewinn. Nach 1953 konnte die Schweiz lange nicht mehr mit den besten Nationen mithalten.

Schweizer Hockey-Nati versinkt in der Tiefe

An der Eishockey WM 1959 verloren die «Eisgenossen» gegen den späteren Weltmeister Kanada (0:23) oder Gastgeber Tschechoslowakei (0:9) deutlich. Am Ende belegte die Schweiz Rang zwölf und stieg ab.

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1959 stieg die Schweizer Hockey-Nati in die Zweitklassigkeit ab. - Keystone

In den folgenden 30 Jahren nahmen die «Eisgenossen» lediglich 1962, an Olympia 1964, 1972 und 1987 an der A-WM teil. In den restlichen Jahren musste die Schweiz an der B-WM antreten. Zum Tiefpunkt kam es 1969 und 1974, als die Schweiz gar nur an der C-WM vertreten war.

Sensation an Eishockey WM 1998

Ab 1990 etablierte sich die helvetische Eishockey Nati zur «Liftmannschaft» zwischen A- und B-WM. 1997 stieg die Schweiz dann als kommender WM-Gastgeber in die Erstklassigkeit auf. Und spielte sich an der Heim-WM 1998 in Zürich und Basel sensationell auf Schlussrang vier.

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Die Schweizer Marcel Jenni (l.) und Gian-Marco Crameri jubeln an der WM 1998 nach einem Treffer für die Schweiz.
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Mathias Seger und Co. mussten sich im Halbfinal Schweden geschlagen geben.
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Enttäuschte Schweizer nach der 0:4-Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Tschechien.
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An der WM 1998 lancierte Ralph Krueger (r.) seine zwölfjährige Ära als Schweizer Nati-Trainer.

Seit der Eishockey WM 1998 stehen die Eidgenossen ununterbrochen in der Top-Division (früher A-WM) im Einsatz. Bis zur nächsten Weltmeisterschaft auf heimischem Eis 2009 klassierte man sich jeweils im Bereich von Rang acht.

Mit einjähriger Verspätung wollte der Schweizerische Eishockeyverband an der WM 2009 in Bern und Kloten das 100-jährige Bestehen würdig feiern. Das Turnier verlief aus sportlicher Hinsicht allerdings ernüchternd.

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Trainer Ralph Krueger musste sich nach der Enttäuschung an der Eishockey WM 2009 im eigenen Land erklären. - Keystone

Die Schweiz verpasste die angestrebte Viertelfinalqualifikation und landete auf Rang neun. Der damalige Nati-Trainer Ralph Krueger sprach von einem «Heimnachteil».

Bittere Finalniederlagen gegen Schweden

An der WM 2013 spielte die Schweiz das wohl beste Turnier ihrer Geschichte. Die «Eisgenossen» gaben in der Gruppenphase nur einen Punkt ab. Dank Siegen gegen Tschechien im Viertelfinal und gegen die USA ihm Halbfinal stand die Schweiz im Endspiel.

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In der Gruppenphase gaben Andres Ambühl (l.) und seine Landsleute nur gegen Kanada mit Matt Duchene einen Punkt ab.
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Im Final der WM 2013 war Schweden als Gastgeber schlicht zu stark für die Schweiz.
Roman Josi
Roman Josi wurde nach mehreren überragenden Auftritten zum MVP (wertvollster Spieler des Turniers) gewählt.
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Die «Silber-Helden» wurden in der Heimat frenetisch empfangen.
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Baumeister des Erfolgs war Trainer Sean Simpson.

Dort unterlag man Schweden dann klar mit 1:5. Es war jedoch die erste Silbermedaille seit 1935 und erste Medaille seit der WM-Bronze von 1953.

Das gleiche vollbrachte die Schweizer Eishockey Nati auch 2018. Wie 2013 musste man sich im Final aber erneut Schweden geschlagen geben. Im Penaltyschiessen unterlag die Schweiz «Tre Kronor» mit 3:2.

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Grund zur Freude: Die Schweizer Hockey-Nati spielte sich an der WM 2013 in Dänemark zur Silbermedaille.
Kevin Fiala
Kevin Fiala (m.) hatte in der Verlängerung den Siegestreffer auf dem Stock.
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Filip Forsberg verwandelte für Schweden den entscheidenden Penalty. Goalie Leonardo Genoni ist bedient.
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Im Anschluss an die Silbermedaille lud der damalige Bundespräsident Alain Berset die Schweizer Hockey-Cracks zur Audienz ins Bundeshaus ein.

An der WM 2019 in der Slowakei scheiterte die Schweiz im Viertelfinal mit 2:3 nach Verlängerung an Kanada. Am Ende belegte man den achten Schlussrang.

Besonders bitter: Kanada rettete sich mit einem Tor 0,4 Sekunden vor Schluss in der Verlängerung. Mark Stone vernichtete dann mit seinem Treffer in der Overtime die Halbfinal-Träume der Schweiz.

Nach der Corona-Pause 2020 ging es 2021 in Lettland weiter. Die Nati überstand die Gruppenphase auf Rang zwei, scheiterte im Viertelfinal aber nach Penaltyschiessen an Deutschland.

2022 in Finnland startete die Schweiz ebenfalls in Gruppe A und blieb dort ohne Niederlage. Trotz der starken Leistung war aber gleich danach im Viertelfinal gegen die USA Feierabend. Das Fischer-Team unterlag mit 0:3.

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