Maas sieht Verdienste von Trump in Afghanistan und Nahost

AFP
AFP

Deutschland,

Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) sieht Verdienste des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump in Afghanistan und im Nahen Osten.

Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD)
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister: «Europa muss endlich mehr Führung zeigen in der Welt» .

«Bei allen aussenpolitischen Meinungsverschiedenheiten fallen mir doch zwei Bereiche ein, in denen Trump etwas Positives bewegt hat», sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). So habe es in Afghanistan erstmals direkte Verhandlungen zwischen der Regierung in Kabul und den radikalislamischen Taliban gegeben.

«Die andere grosse Errungenschaft ist sicherlich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und einigen arabischen Staaten», fügte Maas hinzu. «Wir sind mit manchem an Trumps Nahost-Politik nicht einverstanden, aber nach Jahren des Stillstands ist hier etwas in Bewegung geraten.» Diese Chance müsse genutzt werden, um auch die drängenden Fragen im Nahost-Friedensprozess anzugehen.

Die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland waren während Trumps Amtszeit durch starke Spannungen geprägt. Streitthemen waren unter anderem die aus Trumps Sicht viel zu niedrigen deutschen Verteidigungsausgaben, das Atomabkommen mit dem Iran, die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und die Handelsbeziehungen.

Maas plädierte dafür, dass die EU nach dem Regierungswechsel in den USA mehr globale Verantwortung übernimmt. «Europa muss endlich mehr Führung zeigen in der Welt», forderte der Aussenminister. Schon in den vergangenen Jahren habe die EU mehr Verantwortung in Bereichen übernommen, aus denen sich die USA zurückgezogen hätten, etwa in Libyen und im Sahel.

«Diesen Weg wollen wir fortsetzen, auch im Sinne einer fairen transatlantischen Lastenteilung», sagte Maas. «Wir erwarten nicht, dass die USA wieder in ihre frühere Rolle als Weltpolizist zurückkehren. Aber auch dort, wo Europa Führung übernimmt, werden wir mehr erreichen, wenn wir die USA an Bord haben.»

Trump scheidet am 20. Januar aus dem Amt. An diesem Tag wird sein gewählter Nachfolger Joe Biden vereidigt.

Kommentare

Weiterlesen

Wienachtsdorf
126 Interaktionen
Traurige Zürcher
temu
158 Interaktionen
Fasnachts-Kostüme

MEHR IN POLITIK

2 Interaktionen
Vilnius
19 Interaktionen
Kiew
5 Interaktionen
Damaskus

MEHR DONALD TRUMP

Donald Trump
66 Interaktionen
Er schweigt
Donald Trump
90 Interaktionen
Bis 2028
kirche usa
161 Interaktionen
Drogenkrieg oder Öl?
Donald Trump Jr. Freundin
20 Interaktionen
Donald Trump Jr.

MEHR AUS DEUTSCHLAND

11 Interaktionen
Magen-Darm-Erkrankung
BVB
20 Interaktionen
BVB-Zoff
21 Interaktionen
Berlin